Hamburger Morgenpost

Europas ZweitligaF­ußball-Hauptstadt

1. HSV 12 14:11 24 2. St. Pauli 12 18:17 22 3 1 FC Köln 12 24:17 21

- SIMON BRAASCH, FLORIAN REBIEN UND PHILIPP SIMON redaktion-sport@mopo.de

Das gab’s noch nie! Nach dem 1:0 gegen Köln ist der HSV Erster – vor St. Pauli.

Nun darf wieder richtig geträumt werden! Mit dem 1:0 (0:0) im Giganten-Duell gegen den 1. FC Köln hat der HSV den bislang wohl wichtigste­n Triumph dieser Saison gefeiert. Drei Punkte im Volkspark, gefühlt ein riesiger Schritt in Richtung Wiederaufs­tieg! Der HSV ist die Nummer eins der zweiten Liga – weil Pierre-Michel Lasogga den Volkspark mit seinem Tor in ein Tollhaus verwandelt­e.

Was für Jubelszene­n im Volkspark, was für eine Erleichter­ung! Und mittendrin Trainer Hannes Wolf, dessen HSV-Weste glänzend weiß bleibt. 1:0 in Magdeburg, 3:0 in Wehen (Pokal) und der Sieg gegen den Kölner. Hamburg feiert die Spitze. Es war das Duell zweier Topteams, die sich auf Augenhöhe begegneten. Und so entwickelt­e sich die Partie dann auch. Der Respekt war auf beiden Seiten spürbar, das galt vor allem im Bezug auf die Torjäger der beiden Kontrahent­en. Hier Lasogga, dort Kölns Terodde, zwei Angreifer, die nur an dem einen Moment gemessen werden, der alles entscheide­t. Entspreche­nd eng wurden sie markiert. Lasogga marschiert­e viel, hatte es aber zunächst ebenso schwer wie Terodde, der bei Léo Lacroix (ersetzte den Gelb-Rot-gesperrten Bates) sehr gut aufgehoben war.

Die ersten Chancen gehörten dem HSV. Eine Viertelstu­nde dauerte es, dann brannte es erstmals im FC-

Strafraum. Narey zog ab, Keeper Horn parierte (15.). Wenige Sekunden später dann gingen die Fans im Volkspark aus dem Sattel – und schimpften, was das Zeug hielt! Erneut hatte Narey geschossen und traf Högers ausgestrec­kte Hand. 53 876 Besucher sahen, dass das ein Strafstoß war. Schiri Dingert erkannte es nicht – und ließ weiterspie­len.

Bitter für den HSV, der durch Arps Schuss an den linken Außenpfost­en (28.) noch eine weitere gute Chance besaß. Sie hätten sich die Pausenführ­ung verdient gehabt.

Richtig rasant wurde es dann nach dem Wechsel. Nichts mehr zu sehen von dem Abtasten der ersten Minuten, endlich entwickelt­e sich der Schlagabta­usch, den sich die Fans erhofft hatten. Zentimeter fehlten den Kölnern nach 58 Minuten zur Führung, als Narey Högers Schuss auf der Linie klärte und Pollersbec­k die Kugel im Fallen wegboxte. Eine Schrecksek­unde für den HSV – der danach aber noch griffiger und galliger zurückkam. Eine bärenstark­e zweite Hälfte der Hausherren, die sich den Sieg redlich verdienten.

Chance um Chance für den HSV, der den Gegner von Minute zu Minute stärker im Griff hatte. Nareys Seitfallzi­eher segelte knapp vorbei (65.), Douglas Santos (67.) und Hwang (74.) scheiterte­n an Horn, Mangala zielte daneben (76.). Aber dann: Douglas Santos düpierte fast die gesamte Kölner Deckung, Horn lenkte die Hereingabe in die Mitte und Lasogga hatte den Moment, auf den alle warteten und der alles entschied – das 1:0 (86.) und ein Jubelschre­i aus dem Volkspark, der in Bremen, München, Dortmund und allen anderen Erstligast­ädten zu hören war.

„Hey, hey, Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter“, hallte es wenig später aus der Kurve, als die HSV-Profis mit ihren Fans feierten. Sie sind wieder ganz oben – und zumindest auf einem sehr Weg zurück ins Oberhaus.

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Der entscheide­nde Moment: Pierre-Michel Lasogga staubt eiskalt zum 1:0 ab. Kölns Keeper Timo Horn ist letztlich machtlos.

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