Drängt die AfD-Nazis endlich aus dem Bundestag!
Warum die CDU konservative Wähler wieder einbinden muss
Am Freitag kam mal wieder so eine Meldung: Ein Af -Mann hatte Nazi-Bilder verschickt, Hakenkreuz, Hitlergruß, einen Soldaten mit Maschinengewehr und dem Spruch „Das schnellste deutsche Asylverfahren, lehnt bis zu 2400 Anträge in der Minute ab!“Aufgeregt hat sich niemand mehr. Dabei handelte es sich nicht um irgendeinen Neonazi, sondern um einen Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Dass der da sitzt, ist auch Merkels Schuld. Und wenn die CDU nicht endlich auf ört, Rot-Gr n zu spielen, werden er und seine Nazifreunde da wohl ewig sitzen.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen rot-grüne Politik. Es ist nur so: Wenn ich anfange, die CDU gut zu finden, dann haben Millionen konservativ denkende Wähler ein Problem. Nicht wenige machen dann ihr Kreuz bei der Af – nicht weil, sondern obwohl diese in Teilen offen rechtsextrem ist.
Warum Angela Merkel in der CDU und nicht in der SPD gelandet ist, kann bis heute niemand richtig erklären. Fakt aber ist: Nach 18 Jahren an der Spitze hat sie die Partei so erfolgreich sozialdemokratisiert, dass die echten Sozialdemokraten niemand mehr braucht. Natürlich gab es bei der CDU früher Sachen, die widerlich waren, etwa die „Hier können Sie gegen Ausländer unterschreiben“Kampagne eines Roland Koch oder Jürgen Rüttgers „Kinder statt Inder“. Aber: Die CDU hat es immer geschafft, das rechtskonservative Milieu einzubinden und gegen all die Rattenfänger von NPD bis DVU zu verteidigen – getreu dem Antifa-Motto „Kein Fußbreit den Faschisten“.
Diese Menschen gilt es, wieder ins demokratische Spektrum zu holen. Nur so werden wir die Faschisten im Bundestag los. Und das wird nur über ein glaubwürdiges, konservatives, demokratisches Angebot gelingen. Wer soll das liefern, wenn nicht die CDU?
Aber kann ein Rechtsruck der CDU, ein Abgang Merkels, der Af noch das Wasser abgraben? Ich glaube ja, zumindest im Westen: Die Af war 2014 schon mal am Ende. Nur der miserable Umgang der Parteien und vor allem der Union mit der Flüchtlingskrise machte die todgeweihte Partei zum Monstrum.
Die Alternative wäre: CDU, SPD, Grüne und FDP streiten sich in der Mitte um die im Kern gleichen Wähler – und verlieren weiter an die Ränder. Das Schicksal der SPD sollte der CDU Warnung sein, was passiert, wenn man die eigene Herkunft
vergisst.
Der Autor
MATHIS NEUBURGER (38) ist Lokalchef der MOPO, hat noch nie CDU gewählt, aber eine CDU-Vergangenheit: Sein Großvater saß für die Partei nach dem Krieg im Bundestag.