Der Abgas-Streit stinkt zum Himmel
Ist eine Luft-Messstation fehlerhaft? Opposition wirft Behörde „grüne Ideologie“vor
In Hamburg herrscht dicke Luft! Oder nicht? Im Zuge der Diesel-Fahrverbote hat Hamburgs Opposition die Umweltbehörde attackiert, ihr „grüne Ideologie“vorgeworfen – weil sie möglicherweise auf falsche Schadstoff-Messungen gesetzt hat, um die Durchfahrtsbeschränkungen durchzusetzen.
Hintergrund: Seit einigen Monaten gibt es in Hamburg die DieselFahrverbote. Dadurch sollen die Stickoxidwerte reduziert werden. An der Max-Brauer-Alle wurde dieser Wert regelmäßig überschritten. Lag das daran, dass die dortige Messstation falsch platziert wurde?
Möglich wär’s. In Aachen wurde kürzlich eine Messstation als rechtswidrig eingestuft, weil sie zu dicht am Kreuzungsbereich und neben einer Bushaltestelle stand – und daher zu hohe Werte lieferte. Die Rahmenbedingungen an der Max-Brauer-Allee könnten ähnlich sein. Die Verkehrsminister der Bundesländer hatten daher angeregt, bundesweit die Messstationen zu überprüfen.
Doch die Umweltbehörde will von sich aus keine Messung beauftragen, verweist darauf, dass die Station in Aachen anders funktioniere. Und: „Die Messstellen wurden vom Umweltbundesamt auf ihre Konformität zur EURichtlinie geprüft, in Hamburg ohne Beanstandung“, so ein Sprecher.
FDP und CDU fordern dennoch eine neue Messung. „Wir brauchen objektive Erhebungen und keine Ideologie!“, sagt Christoph Ploß (CDU). Die Umweltbehörde verweist jedoch auf den Bund: Gäbe es eine Bitte um Überprüfung nach einheitlichen Standards, würde die Umweltbehörde selbstverständlich eine solche Überprüfung veranlassen, heißt es.