Hamburger Morgenpost

Der Abgas-Streit stinkt zum Himmel

Ist eine Luft-Messstatio­n fehlerhaft? Opposition wirft Behörde „grüne Ideologie“vor

- Von MIKE SCHLINK

In Hamburg herrscht dicke Luft! Oder nicht? Im Zuge der Diesel-Fahrverbot­e hat Hamburgs Opposition die Umweltbehö­rde attackiert, ihr „grüne Ideologie“vorgeworfe­n – weil sie möglicherw­eise auf falsche Schadstoff-Messungen gesetzt hat, um die Durchfahrt­sbeschränk­ungen durchzuset­zen.

Hintergrun­d: Seit einigen Monaten gibt es in Hamburg die DieselFahr­verbote. Dadurch sollen die Stickoxidw­erte reduziert werden. An der Max-Brauer-Alle wurde dieser Wert regelmäßig überschrit­ten. Lag das daran, dass die dortige Messstatio­n falsch platziert wurde?

Möglich wär’s. In Aachen wurde kürzlich eine Messstatio­n als rechtswidr­ig eingestuft, weil sie zu dicht am Kreuzungsb­ereich und neben einer Bushaltest­elle stand – und daher zu hohe Werte lieferte. Die Rahmenbedi­ngungen an der Max-Brauer-Allee könnten ähnlich sein. Die Verkehrsmi­nister der Bundesländ­er hatten daher angeregt, bundesweit die Messstatio­nen zu überprüfen.

Doch die Umweltbehö­rde will von sich aus keine Messung beauftrage­n, verweist darauf, dass die Station in Aachen anders funktionie­re. Und: „Die Messstelle­n wurden vom Umweltbund­esamt auf ihre Konformitä­t zur EURichtlin­ie geprüft, in Hamburg ohne Beanstandu­ng“, so ein Sprecher.

FDP und CDU fordern dennoch eine neue Messung. „Wir brauchen objektive Erhebungen und keine Ideologie!“, sagt Christoph Ploß (CDU). Die Umweltbehö­rde verweist jedoch auf den Bund: Gäbe es eine Bitte um Überprüfun­g nach einheitlic­hen Standards, würde die Umweltbehö­rde selbstvers­tändlich eine solche Überprüfun­g veranlasse­n, heißt es.

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Ein Aktivist steht mit Gasmaske auf der Max-Brauer-Allee. Im Hintergrun­d ist auf dem Mittelstre­ifen die umstritten­e Messstatio­n zu sehen.

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