Hitlergruß erschreckt junge Flüchtlinge
Angeklagter (40): „Es war nicht so gemeint “
„Das ist mein Land, haut ab!“Und: „Gäbe es Hitler noch, wärt ihr alle tot!“Das soll ein Ingenieur am 30. Januar gegen 12.30 Uhr an den Landungsbrücken gegenüber einer Flüchtlingsklasse geäußert haben. Dann soll er den Arm zum Hitlergruß gehoben und pantomimisch dargestellt haben, wie er die Jugendlichen mit einem Maschinengewehr niedermäht. Die 17 jungen Flüchtlinge, Teilnehmer einer Integrationsklasse des Gymnasiums Hochrad (Othmarschen) und ihre beiden Lehrerinnen waren geschockt.
Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen Volksverhetzung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Zum Prozessauftakt erklärte der Angeklagte (40), dass er von der Nachtschicht gekommen sei. Er räumte die Vorwürfe ein, sagt aber: „Das war nicht so gemeint. Das sollte nicht so rüberkommen.“
Er habe sich von den Jugendlichen „angegriffen“gefühlt. Die Gruppe hätte ihn nicht vorbeigelassen: „Ich bin nicht der Typ, der Scheiße baut.“
Eine der Lehrerinnen sagte aus, dass sie die Geste mit dem imaginären Maschinengewehr als „bedrohlich“empfunden habe. Die Jugendlichen hätten am Tag zuvor die Gedenkstätte Bergen-Belsen besucht: „Die wussten genau, was ein Hitlergruß bedeutet.“Der Prozess geht am 15. November weiter. Dann sollen die Jugendlichen aussagen.