Hamburger Morgenpost

Leben unter der Freihafen-Brücke

Die Idee der Architekte­n:

- MPS

Die Zukunft der Freihafen-Elbbrücke ist ungewiss. Die Hafenbehör­de HPA prüft einen Abriss, der Denkmalver­ein fordert den Erhalt des historisch­en Bauwerks. Und mitten in den Zoff platzen jetzt schwedisch­e Architekte­n: Das Büro „Urban Nouveau“will die Brücke zu Wohnungen umbauen.

Kein Scherz! Die Konstrukte­ure wollen, dass die Hamburger unter der Brücke leben. „Die könnte eine Kombinatio­n aus Wohnungen und öffentlich­em Fußgängerp­ark werden“, sagt Architekt Filipe Balestra zur MOPO. Diese Idee will das Büro gerade an einer nahezu identische­n Brücke in Stockholm umsetzen. Eine Visualisie­rung zeigt, wie das Bauwerk einen gläsernen Unterbau bekommt, die Fahrbahn begrünt wird.

Renovierun­g und Verstärkun­g der Brücke und der Fundamente würden rund 45 Millionen Euro kosten, so Balestra. Aber: Angeblich könnte man mit den geplanten 50 Wohnungen zwischen 85 und 110 Millionen Euro erwirtscha­ften! In Hamburg will das Büro nun auch aktiv werden.

Die Hafenbehör­de HPA findet die Idee zwar charmant, glaubt aber nicht an eine Umsetzung – immerhin würde die Brücke durch die Umnutzung für den Hafenverke­hr wegfallen. Dabei ist das Bauwerk als Verbindung zwischen HafenCity und Kleinem Grasbrook extrem wichtig.

Weil die Brücke im Zweiten Weltkrieg jedoch stark beschädigt wurde und inzwischen nur eingeschrä­nkt nutzbar ist, prüft die HPA zwei Varianten: Sanierung oder Abriss inklusive identische­n Neubaus. „Denkmalsch­utz bezieht sich immer auf die Original-Substanz“, mahnt Kristina Sassensche­idt vom Denkmalver­ein. Sie fordert eine Sanierung. 2019 gibt’s eine Entscheidu­ng.

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