Trump greift durch und feuert Sessions
Demokraten warnen. Hasch-Aktien steigen rasant
WASHINGTON - Donald Trump wartete nicht. Die Stimmen bei den Kongresswahlen waren noch nicht ausgezählt, da griff der US-Präsident gnadenlos durch und feuerte Justizminister Jeff Sessions. Sein Stabschef John Kelly erledigte das für ihn, er forderte Sessions telefonisch zum Rücktritt auf. Faktisch also ein Rauswurf.
Damit löste Trump eine Verfassungskrise aus. Die Demokraten warnen den Präsidenten in scharfen Worten davor, sich in die Russland-Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller einzumischen oder sie gar zu beenden. Es sei klar, dass der Präsident etwas zu verbergen habe, schreibt der Fraktionschef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, auf Twitter.
Dies hat auch damit zu tun, dass Trump den bisherigen Stellvertreter Matthew Whitaker vorübergehend auf den Posten von Sessions setzte. Whitaker gilt als Gegner der Mueller-Ermittlungen in der Russland-Affäre, vor allem wenn es um ein Durchleuchten der Finanzen der Trump-Familie geht.
Es gibt weitere Wackelkandidaten in Trumps Kabinett, darunter Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen und Innenminister Ryan Zinke. Genannt werden aber auch die Namen von Verteidigungsminister James Mattis, Stabschef im Weißen Haus, John Kelly, Sprecherin Sarah Sanders.
Der Sessions-Rauswurf hatte mehrere Nebeneffekte: Unter anderem stiegen die Marihuana-Aktien kräftig – teilweise um 30 Prozent. Sessions gilt als großer Kritiker der Legalisierung von Cannabis und wurde an der Börse als entscheidendes Risiko für die boomende Marihuana-Industrie gehandelt.