Mehr Biss, bitte!
Zweitliga-Aufsteiger schiebt nach zwei Niederlagen Frust. Trainer Jansen übt Selbstkritik
Viel vorgenommen, wenig umgesetzt, keine Punkte geholt. Hamburgs Handballer schieben nach der bitteren Heimniederlage und der schwächsten Saisonleistung vor eigenem Publikum gegen Nordhorn Frust. Mal wieder Thema: Die Einstellung.
Die Nacht nach dem 26:30 sei schlecht gewesen, sagt Torsten Jansen. „Dieses Spiel hat mich nicht kaltgelassen“bekennt der 41-jä rige Coach. D Niederlage g gen ersatzg schwächte
Gäste war die zweite innerhalb von 45 Stunden, und während das 29:30 in Emsdetten unglücklich gewesen war, war die Niederlage gegen Nordhorn absolut verdient. Der HSVH hatte schlecht gespielt. Überraschend schlecht.
Was die Punkte angeht, ist der Aufsteiger nach wie vor voll im Soll, aber nach dem Nordhorn-Spiel herrscht im Team Unzufriedenheit. „Alle müssen sich hinterfragen“, stellte Kapitän Lukas Ossenkopp klar, der die Einstellung kritisierte, von „zu wenig Gier“sprach und „wieder mehr Biss“forderte.
Ein wiederkehrendes Thema. Die talentierte Mannschaft hat ein Mentalitätsproblem. Sie tut sich schwer, von Beginn an die nötige Aggressivität an den Tag zu legen . Es mangelt oft an Emotionalität – auch auf der Reservebank. Mehr Härte, mehr Leidenschaft täte dem Team gut. mehr interne bung. An Spieldislin und Cleness fehlte es ebenfalls gegen Nordhorn. „Wir haben uns in vielen Phasen nicht an den Plan gehalten“, urteilt Jansen, der auch eigene Fehler einräumt. „Ich nehme mich bei der Kritik nicht aus. Ich habe die eine oder andere Entscheidung getroffen, die nicht richtig war.“So hätte er den früh mit zwei Zeitstrafen belasteten Ossenkopp Mitte der zweiten Halbzeit „noch mal bringen können oder müssen“. Auch eine Umstellung der Abwehr von 5:1 zurück auf 6:0 wäre möglicherweise richtig gewesen, räumt Jansen ein. „Ob das gefruchtet hätten, ist aber auch nicht sicher.“Sicher ist jedoch, dass Biss und Gier Zutaten sind, auf die kein Team verzichten kann – am wenigsten ein Aufsteiger.