Spendenaufrufe im TV: Wohin das Geld der Zuschauer fließt
Hilfsaktionen unter der Lupe
BERLIN - Der Herbst war reich an Katastrophen – und wieder hat es vor allem die ärmsten Regionen der Erde getroffen. In Indonesien bebte mehrfach die Erde, ein Tsunami riss Hunderte Menschen in den Tod. In solchen Situationen blenden die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF oftmals Kontonummern von Spendenbündnissen ein. Doch kommt das Geld auch tatsächlich dort an, wo es gebraucht wird? In den meisten Fällen schon, berichtet die Zeitschrift „Finanztest“.
In der Untersuchung der Stiftung Warentest wurden die drei großen Spendenbündnisse „Aktionsbündnis Katastrophenhilfe“(ZDF), „Bündnis Entwicklung hilft“(ARD) und „Aktion Deutschland hilft“(ARD)unterdieLupegenommen. Besonders an die ersten beiden können Spender demnach ruhigen Gewissens Geld überweisen. Die Vollmitglieder dieser Bündnisse sowie die Bündnisse selbst verfügen über das Spendensiegel vom Deutschen Institut für soziale Fragen (DZI). Das Siegel belegt eine transparente und effiziente Verwendung der Spendengelder.
Die „Aktion Deutschland hilft“, die 40 Prozent der über die ARD aufgerufenen Spendengelder erhält, hat zwar ebenfalls das Spendensiegel des DZI. Von 13 Vollmitgliedern lassen laut „Finanztest“aber nur vier überprüfen, wie mit den erhaltenen Spenden umgegangen wird. Die „Aktion Deutschland hilft“verteilt ihre gesammelten Spenden per Antrag. „Bündnis Entwicklung hilft“und „Aktionsbündnis Katastrophenhilfe“verteilen es prozentual an ihre Mitglieder, unter denen prominente Verbände wie „Brot für die Welt“oder das Deutsche Rote Kreuz sind. Diese Organisationen geben das Geld an ihre Partnerorganisationen vor Ort weiter, die im Katastrophengebiet arbeiten.
Grundsätzlich, sagt aber Ariane Lauenburg von „Finanztest“, sei es immer besser, an eine Organisation zu spenden, die man schon kennt und der man vertraut. Gibt es die nicht, sind die Spendenaufrufe von ARD und ZDF aber eine passable Adresse.