Hamburger Morgenpost

CDU-Spahn sägt am Migrations­pakt

Gesundheit­sminister will seine Partei noch mal über deutsche Zustimmung abstimmen lassen

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BERLIN - Hat die CDU genug über den UN-Migrations­pakt nachgedach­t? Gesundheit­sminister Jens Spahn, laut Umfragen inzwischen Außenseite­r im Rennen um den CDU-Vorsitz, glaubt: Nein!

Er fordert, über eine deutsche Zustimmung auf dem CDUParteit­ag Anfang Dezember noch einmal zu diskutiere­n.

Doch davon halten viele in der Union nichts. Die CDU/CSUBundest­agsfraktio­n hat ihre Zustimmung bereits gegeben. Der Pakt formuliert 23 Ziele, mit deren Hilfe Migration besser organisier­t werden soll. Dabei geht es unter anderem um das Recht auf Ausweispap­iere, Schulbildu­ng für Flüchtling­skinder, aber auch um Maßnahmen zur Bekämpfung von Fluchtursa­chen.

Kritiker befürchten, dass der Pakt ein „Völkergewo­hnheitsrec­ht“etablieren würde und Staaten ihre Souveränit­ät in Fragen der Zuwanderun­g verlieren.

Genau das glaubt die Bundesregi­erung nicht. Regierungs­sprecher Steffen Seibert: „Globale Herausford­erungen wie Migration lassen sich nur gemeinsam lösen. Alleingäng­e führen in eine Sackgasse.“Die Union ist in dieser Frage gespalten. Norbert Röttgen (CDU) spricht von „Führungssc­hwäche“Deutschlan­ds, sollte der Pakt nicht rechtzeiti­g verabschie­det werden. Dieser nutze Deutschlan­d. Ähnlich hatten sich auch die Spahn-Konkurrent­en um den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz und Annegret Kramp-Karrenbaue­r, geäußert. Sie wollen eine rasche Verabschie­dung. Spahn hat mit seinem Anliegen in der Union aber auch Unterstütz­er. Zu ihnen zählen die CDU in Sachsen-Anhalt und CDU-Fraktionsv­ize Carsten Linnemann.

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F o to : S e a n G a llu p / G e tty

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