Hinten Käse
Leipzig. Neun Minuten waren erst absolviert, da rappelte es schon. Werner zog aus 20 Metern mit links ab, überraschte „Oranje“-Keeper Cillessen – das frühe 1:0. Kam noch besser. Zehn Minuten später sauste Sanés leicht abgefälschter Linksschuss ins rechte Eck – 2:0 (19.).
Die nächsten beiden Streiche der jungen Wilden. Und nach Jahren dazu sogar ein frischer Tor-Song. Oliver Pochers „Schwarz und Weiß“ wurde abgelöst von Mark Fosters „Chöre“. Auch dies ein längst überfälliger neuer Anstrich.
Auf den Rängen löste all das erneut keine Jubelstürme aus, so war es zuletzt auch schon in Leipzig. 42 186 Fans waren gestern dabei, 20 000 Plätze blieben auf Schalke frei. Löw und Co. müssen das Vertrauen erst wieder zurückerobern. Vielleicht hatte der Anhang aber auch eine üble Vorahnung. Denn am Ende jubelten die Holländer! Werner (46./62.) hätte für Deutschland erhöhen können, vergab aber. Stattdessen verkürzte Promes (85.) – 2:1, da war noch alles gut. Bis van Dijk in der 90. Minute auch noch zum Ausgleich einschädelte. Das hätte wenige Minuten zuvor niemand für möglich gehalten.
Auf der Tribüne feierte Hollands Fünffach-Darts-Weltmeister Raymond van Barneveld mit seinen Kumpels den Einzug ins „Final Four“, wo neben „Oranje“im Sommer auch England, die Schweiz und Portugal teilnehmen. Deutschland aber muss heute nochmal zittern.
Holt Polen einen Punkt in Portugal, fliegt das DFB-Team bei der Auslosung der EMQuali-Gruppen (2. Dezember in Dublin) aus Lostopf eins – und könnte dann in einer Gruppe mit einem Hammergegner landen. Es würde passen, zu diesem missratenen Länderspieljahr.