Türme bauen auf Juwel Justus (17)
Bescheiden ehrgeizig: Hollatz will mit Towers aufsteigen. Heute gegen Trier
Schaut man sich den Körper von Justus Hollatz an, so erkennt man einen stattlichen Mann; 1,91 Meter groß, breite Schultern, durchtrainiert. Blickt man ihm aber in die Augen, dann sieht man, dass er eigentlich noch ein Knabe ist. Zarte 17 Jahre ist er erst alt – aber schon jetzt Schlüsselspieler bei den Zweitliga-Basketballern der Towers. Sein Ziel:
„Der Aufstieg!“
Ziemlich ehrgeizig und direkt, dieser Junge mit den stahlblauen Augen aus dem Süden Hamburgs. In Langenbek geboren und aufgewachsen kommt er schon früh in (Ball-)Kontakt mit der zumeist orange-farbenen Lederpille.
„Mein Vater war Jugendtrainer in Gießen und spielte sogar selber“, sagt Hollatz im MOPO-Gespräch. Als er dann mit sieben Jahren von seinen zwei Brüdern zur Basketball AG in seiner Marmstorfer Grundschule geschleppt wurde, war es endgültig um ihn geschehen. „Von da an hieß es nur: Basketball, Basketball, Basketball. Wir hatten einen Korb zu Hause hängen, auf den wir Tag und Nacht zockten.“ Mit neun Jahren ging er zu den Hittfeld Sharks, erzielte in der Jugendbundesliga (JBBL) als Teamleader starke 20 Punkte im Schnitt. Dadurch empfahl er sich sogar für das Juniorennationalteam, später wechselte er zu den Piraten, dem Nachwuchsteam der Towers. Bei Kooperationspartner SC Rist Wedel sammelte er bereits früh Erfahrung im Herrenbereich, ehe er seit dieser Saison fester Teil des Wilhelmsburger Profikaders ist. „Coach Taylor sagte mir vor der Saison ganz klar, dass ich spielen werde und er an mich glaubt. Ich versuche nun, sein Vertrauen mit guten Leistungen zurückzuzahlen.“
Dies gelingt ihm – in beeindruckender Weise. Als nicht selten Jüngster auf dem Feld strahlt er große Ruhe aus, setzt seine Mitspieler als Point Guard gekonnt in Szene und hat auch keine Angst, selber zum Korb zu ziehen. „Tatsächlich bin ich aber immer sehr nervös, vor dem Spiel, aber auch währenddessen. Alle sind viel kräftiger, das ganze Spiel ist schneller.“Justus Hollatz, das bescheidene Towers-Juwel. Heute schon (19.30 Uhr, edel-optics.de-Arena) kann er sein Können erneut unter Beweis stellen. Dann geht’s im Topduell gegen den Dritten aus Trier. Ein Sieg muss her – damit der Traum vom Aufstieg weiter lebt.