Hamburger Morgenpost

Das ist unser Maulwurf auf dem Mars

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WASHINGTON - Der erste Maulwurf im Weltall war aus Plüsch. Als das Space Shuttle „Endeavour“2011 zu seinem letzten Flug abhob, hatte der Astronaut Andrew Feustel den „kleinen Maulwurf“des tschechisc­hen Zeichners Zdenek Miler im Gepäck. Mehr als sieben Jahre später hat es erneut ein Maulwurf in den Weltraum geschafft. Diesmal heißt er offiziell HP3 („Heat Flow and Physical Properties Package“), besteht aus einem Hammer, mechanisch­en Federn und einem Elektromot­or. Das Gerät kommt in wenigen Tagen am Mars an – und soll dort so bald wie möglich in das Innere des Planeten vordringen, um mehr über den Auf au des Mars und die Dynamik unter seiner Oberf äche zu erfahren.

Der „Marsmaulwu­rf “, wie ihn die Forscher liebevoll nennen, werde dazu beitragen, indem er die Temperatur­en und die Leitfähigk­eit des Bodens messe, erklärt Tilman Spohn vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dort wurde das Forschungs­instrument entwickelt. Derzeit befindet sich HP3 an Bord des Landers „InSight“, den die USRaumfahr­tbehörde Nasa im Mai auf eine 485 Millionen Kilometer lange Reise zum Mars geschickt hatte. Am Montagaben­d soll „InSight“auf dem Roten Planeten landen.

Es ist die erste Marslandun­g der Nasa seit „Curiosity“2012 – und die Forscher sind nervös. Nur rund 40 Prozent aller bisher gestartete­n Marsmissio­nen waren erfolgreic­h. Auf der ganzen Welt werden Maulwurf-Fans die Landung bei PublicView­ing-Veranstalt­ungen verfolgen.

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Der Lander „InSight“soll auf dem Mars landen, der Mars-Maulwurf (u. r.) Bodenprobe­n nehmen.

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