Hamburger Morgenpost

SChoCk-Diagnose mit 15. Bis zum Tod kImpfte sie für andere

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WELLINGTON - Bis zum Schluss war sie eine Kämpferin: Eva McGauley (18) widerstand nicht nur drei Jahre lang dem Krebs, sie nahm ihre schwere Krankheit auch zum Anlass, anderen Menschen zu helfen. Am Wochenende starb sie in ihrer Wohnung in Wellington (Neuseeland).

Eva war gerade 15 Jahre alt, als sie die Diagnose bekam: Nasenrache­nkrebs. Nach einer fünfmonati­gen Therapie schien das Mädchen geheilt, doch schon drei Wochen später meldete sich der Arzt: Der Krebs hatte gestreut. Wie viel Lebenszeit ihr noch bleiben würde, war ungewiss. Nach anfänglich­er Verzweiflu­ng versuchte sie, ihre Gedanken zu sortieren, fragte sich, was sie nun mit ihrer verbleiben­den Zeit anfangen will. Ihr kühnes Ziel: Sie wollte die Welt verändern.

Mit 16 gründete sie die Wohltätigk­eitsorgani­sation „EvasWish“, die sich für die Opfer sexuellen Missbrauch­s einsetzt. Sie sammelte Geld für Prävention­sarbeit und schaltete selbst eine kostenlose Hotline, an die sich Missbrauch­sopfer rund um die Uhr per Telefon oder Chat wenden können.

Das blieb nicht verborgen: Prinz Harry und Herzogin Meghan wollten die junge Aktivistin auf ihrer Ozeanienre­ise treffen. Da Eva aber wegen ihrer Krankheit nicht nach Auckland fliegen konnte, wo das Treffen eigentlich stattfinde­n sollte, schob das royale Paar einfach ein kurzes Treffen in Wellington ein. „Ich fühle mich so geehrt“, sagte Eva, nachdem sie der Herzogin und dem Prinzen ganz gegen das Protokoll um den Hals gefallen war. „Sie waren wirklich interessie­rt an der Arbeit von EvasWish.“Eine zusätzlich­e Motivation, die sie eigentlich gar nicht brauchte. „Was sollte ich sonst tun. Einfach nur traurig zu sein, war keine Option für mich.“

Nach ihrem Tod wird ihre Organisati­on bestehen bleiben und noch vielen Menschen helfen. Das war Evas Wunsch.

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