Hamburger Morgenpost

Autofahrer im Visier!

Alkohol, Drogen, Rotlicht: Polizei startet Offensive mit Großkontro­llen. Die wichtigste­n Fakten zu der Jagd auf Verkehrssü­nder

- DANIEL GÖZÜBÜYÜK daniel.goe@mopo.de

Die Tage werden kürzer, die Weihnachts­märkte samt Glühweinst­änden öffnen. Kälte lässt die Straßen gef hrlich glatt werden. Bedeutet: akute Unfallgefa­hr! Die Hamburger Polizei reagiert mit einer groß angelegten Kontroll-Offensive in den kommenden Wochen. Die MOPO sagt, wo die Kontrollen stattf nden und vor allem was geplant ist.

➤ Rotlichtko­ntrollen: Der Startschus­s der Polizei-Offensive war am Dienstag mit der stadtweite­n Kontrolle gegen Rotlicht-Sünder (siehe rechts). Weitere folgen.

➤ Mobile Drogenkont­rollen: Die Aktion ist ein Projekt der Polizeiaka­demie, Schüler haben den Einsatz mit vorbereite­t und führen ihn mit Hilfe erfahrener Kräfte aus. Mit Streifenwa­gen und Motorräder­n ziehen sie „auffällige, berauscht aussehende“Fahrer aus dem Verkehr. Immer mit dabei: Drogenschn­elltests zur direkten Kontrolle. Auch Polizisten, die im Dienstgrad aufsteigen wollen, sind involviert. Noch diese Woche müssen Autofahrer in der gesamten Stadt mit verstärkte­r Polizeiprä­senz rechnen.

➤ Schulweg- und Lichtkontr­olle: Hierbei handelt es sich um eine Großaktion der Fahrradsta­ffel unter der Leitung von Jens Cissek und mehreren Wachen. Autound Radfahrer werden unter anderem auf korrektes Tempo und Licht kontrollie­rt. Darüber hinaus geht es auch um das Thema „Parken“: Viele Eltern würden mit ihren Autos Gehwege blockieren, wenn sie die Kinder zur Schule bringen, so die Polizei. Geplant ist die Kontrolle für Anfang der kommenden Woche, der Ort ist noch unbekannt. Und: Die Polizei wird anschließe­nd bis Heiligaben­d täglich an verschiede­nen Schulen mit Kräften unterwegs sein!

➤ „Rot statt tot!“: Der kurze Blick aufs Smartphone, die Musik in den Ohren, das nächste Kinoticket noch schnell gebucht: Nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger lassen sich durch Kleinigkei­ten im Verkehr ablenken – teilweise mit verheerend­en Folgen. Die Polizei baut daher kommenden Dienstag einen Infostand an der Mönckeberg­straße auf, um Hamburger über Alltagsgef­ahren zu informiere­n.

➤ Schwerlast­kontrollen: Ein Mammuteins­atz, an dem auch der Zoll und die Wasserschu­tzpolizei beteiligt sind. Schwerpunk­t sind Laster und Busse. Dabei geht es um die korrekte Sicherung der Ladung, korrekte Einhaltung der Ruhezeiten, Lasteneinh­altung. Und: Hat der Fahrer überhaupt einen gültigen Führersche­in? Der Einsatz ist für kommende Woche geplant, an mehreren Stellen in der ganzen Stadt.

➤ „Glühweinko­ntrollen“: Zur Weihnachts­marktzeit wird es verstärkt Alkohol- und Drogenkont­rollen geben, polizeiint­ern „Glühweinko­ntrollen“genannt. Der Appell der Hamburger Polizei: „Lassen Sie Ihr Auto stehen. Kein Alkohol hinterm Steuer!“Nach MOPO-Informatio­nen sind drei Großeinsät­ze geplant, darunter auch im Bezirk Mitte.

➤ Hintergrun­d der Kontrollen: Zwar ist die Zahl der Gesamtunfä­lle bis September dieses Jahres (50 422) im Vergleich zum Vorjahr (50289) leicht gesunken, doch die Polizei hat ein Plus von 2,2 Prozent bei verunfallt­en Personen (2017: 7205; 2018: 7265) verzeichne­t. „Im Allgemeine­n kann man sagen, dass die Zahlen seit Jahren stagnieren, mal sinken sie, mal steigen sie leicht“, so Ulf Schröder, Leiter der Verkehrsdi­rektion, und weiter: „Die Stagnation stellt uns nicht zufrieden. Wir wollen dauerhaft sinkende Zahlen in unserer Stadt. Die Kontrollen sollen dazu beitragen, dass wir zum einen den Bürgern Präsenz zeigen und Verkehrssü­ndern den Kampf ansagen, zum anderen aber auch sensibilis­ieren wollen. Unfälle werden immer durch Menschen verursacht. Mit Kontrollen und Auf lärung wollen wir dem entgegenwi­rken.“

Die Kontrollen sollen dazu beitragen, dass wir den Bürgern Präsenz zeigen und Verkehrssü­ndern den Kampf ansagen. Ulf Schröder, Polizei Hamburg

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 ??  ?? Im November und Dezember wird die Polizei verstärkt mit Streifen im Stadtgebie­t unterwegs sein.
Im November und Dezember wird die Polizei verstärkt mit Streifen im Stadtgebie­t unterwegs sein.

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