Bluttat im 2. Stock Nachbarschaftstreit eskaliert: Mann schneidet Frau Kehle durch. Verdächtiger stellt sich
Er galt unter Nachbarn als extrem dünnhäutig. Als einer, der Streit suchte, wann immer es ging. Und als einer, der auch mal zuschlug, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Am Dienstagabend ging Ibrahim K. offenbar einen Schritt weiter – der 44-Jährige soll einer Nachbarin nach einem Streit die Kehle durchgeschnitten haben. Er wurde festgenommen. Die Bramfelder Straße am Dienstagabend. Mal wieder gerät Ibrahim K. mit Nachbarn in Streit. Der Mann wohnt schon seit mehreren Jahren in dem in die Jahre gekommenen Gelbklinkerbau. Erster Stock. Davor eine vielbefahrene Straße.
Und er soll schon mehrfach wegen Lappalien ausgerastet sein. Worum es am am Dienstag geht, ist noch unklar, jedenfalls eskaliert die Situation diesmal völlig. „Der Tatverdächtige griff in der Wohnung eines Zeugen aus bislang ungeklärtem Grund die 47-Jährige mit einem Messer an“, sagte Polizeisprecherin Heike Uhde.
Konkret: Er schneidet ihr die Kehle durch! Um 19.40 wird die Polizei alarmiert, das Opfer schwebt in Lebensgefahr, alarmierte Rettungskräfte kümmern sich um die Frau und bringen sie in ein Krankenhaus.
Der Tatverdächtige ist vor dem Eintreffen der Polizei geflüchtet, doch das wissen die Beamten zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Sie fordern Spezialeinsatzkräfte an, stürmen die Wohnung des mutmaßlichen Messerstechers. Er ist nicht zu Hause. Die ganze Nacht fahnden sie vergeblich nach dem Mann, der das Blutbad im zweiten Stock angerichtet haben soll.
Gegen 10 Uhr ist die Flucht von Ibrahim K. gestern beendet. Er stellt sich an der Polizeiwache an der Oberaltenallee (Uhlenhorst). Kurz zuvor gibt die Polizei bekannt, dass seine Nachbarin nach einer Notoperation außer Lebensgefahr und ihr Zustand stabil ist.
Nachbarn sagen, Ibrahim K. sei zwar immer schwierig gewesen, in letzter Zeit habe er sich aber normal verhalten und freundlich gegrüßt. Jetzt sitzt der vorbestrafte K. in Untersuchungshaft, die Polizei ermittelt gegen ihn wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. 2013 und 2016 war er wegen Körperverletzung und Bedrohung bereits zu Geldstrafen verurteilt worden.