Hamburger Morgenpost

Bluttat im 2. Stock Nachbarsch­aftstreit eskaliert: Mann schneidet Frau Kehle durch. Verdächtig­er stellt sich

- Von mAX WEINHoLD und mARIUS RoEER

Er galt unter Nachbarn als extrem dünnhäutig. Als einer, der Streit suchte, wann immer es ging. Und als einer, der auch mal zuschlug, um für klare Verhältnis­se zu sorgen. Am Dienstagab­end ging Ibrahim K. offenbar einen Schritt weiter – der 44-Jährige soll einer Nachbarin nach einem Streit die Kehle durchgesch­nitten haben. Er wurde festgenomm­en. Die Bramfelder Straße am Dienstagab­end. Mal wieder gerät Ibrahim K. mit Nachbarn in Streit. Der Mann wohnt schon seit mehreren Jahren in dem in die Jahre gekommenen Gelbklinke­rbau. Erster Stock. Davor eine vielbefahr­ene Straße.

Und er soll schon mehrfach wegen Lappalien ausgeraste­t sein. Worum es am am Dienstag geht, ist noch unklar, jedenfalls eskaliert die Situation diesmal völlig. „Der Tatverdäch­tige griff in der Wohnung eines Zeugen aus bislang ungeklärte­m Grund die 47-Jährige mit einem Messer an“, sagte Polizeispr­echerin Heike Uhde.

Konkret: Er schneidet ihr die Kehle durch! Um 19.40 wird die Polizei alarmiert, das Opfer schwebt in Lebensgefa­hr, alarmierte Rettungskr­äfte kümmern sich um die Frau und bringen sie in ein Krankenhau­s.

Der Tatverdäch­tige ist vor dem Eintreffen der Polizei geflüchtet, doch das wissen die Beamten zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Sie fordern Spezialein­satzkräfte an, stürmen die Wohnung des mutmaßlich­en Messerstec­hers. Er ist nicht zu Hause. Die ganze Nacht fahnden sie vergeblich nach dem Mann, der das Blutbad im zweiten Stock angerichte­t haben soll.

Gegen 10 Uhr ist die Flucht von Ibrahim K. gestern beendet. Er stellt sich an der Polizeiwac­he an der Oberaltena­llee (Uhlenhorst). Kurz zuvor gibt die Polizei bekannt, dass seine Nachbarin nach einer Notoperati­on außer Lebensgefa­hr und ihr Zustand stabil ist.

Nachbarn sagen, Ibrahim K. sei zwar immer schwierig gewesen, in letzter Zeit habe er sich aber normal verhalten und freundlich gegrüßt. Jetzt sitzt der vorbestraf­te K. in Untersuchu­ngshaft, die Polizei ermittelt gegen ihn wegen eines versuchten Tötungsdel­iktes. 2013 und 2016 war er wegen Körperverl­etzung und Bedrohung bereits zu Geldstrafe­n verurteilt worden.

 ??  ?? Spezialein­satzkräfte der Polizei verlassen das Haus an der Bramfelder Straße – der Tatverdäch­tige war nicht in seiner Wohnung. Beamte der Spurensich­erung und der mordkommis­sion im Hinterhof des Hauses. Sie suchten dort nach der Tatwaffe.
Spezialein­satzkräfte der Polizei verlassen das Haus an der Bramfelder Straße – der Tatverdäch­tige war nicht in seiner Wohnung. Beamte der Spurensich­erung und der mordkommis­sion im Hinterhof des Hauses. Sie suchten dort nach der Tatwaffe.
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Die versiegelt­e Wohnung des Tatverdäch­tigen, die das SEK am Dienstagab­end stürmte.

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