„Ich stehe im Einklang mit meiner femininen Seite“
Rod Stewart (73) über sein Macho-Image, Schwule und #MeToo
Die Rock-Legende kommt nächstes Jahr nach Hamburg: Am 5. Mai 2019 spielt Rod Stewart (73) in der Barclaycard-Arena. Der Vorverkauf startet morgen um 10 Uhr. Der Superstar (100 Millionen verkaufte Tonträger) empfing die MOPO zum Interview im weißen Streifenanzug mit Gucci-Pantoffeln in Gepard-Optik und sprach über seine Beziehung zu Männern und Frauen und die #MeToo-Bewegung.
oOPO: Früher waren Sie für die Öffentlichkeit der Weiberheld. Aber irgendwie erinnern Sie an einen schwulen oann in einem heterosexuellen Körper.
Rod Stewart: Ja, da haben Sie absolut recht. Ich liebe die Welt der Schwulen. Ich mag das Theater daran, das Drama, die Charaktere. Es ist wundervoll. Ich habe einen schwulen Manager. Ich bin mein ganzes Leben lang von schwulen Männern umgegeben gewesen. Vielleicht hat das abgefärbt.
Inwiefern?
Ich mag Mode, ich habe keine Scheu, mit schönen Servietten am Tisch zu sitzen. Und ich liebe es, shoppen zu gehen mit meiner Frau. Ich bin stolz auf meine feminine Seite. Aber genauso stolz bin ich, wenn ich auf dem Bolzplatz den Fußball kicke und danach mit meinen Kumpels einen trinken gehen kann. Ich stehe auf beide Enden der Skala und genieße das Beste der zwei Welten. Und die Schwulen lieben mich!
Wie erklären Sie sich das?
Ich habe 1976 das Lied „The Killing Of Georgie“geschrieben, in dem es um die wahre Geschichte eines Homosexuellen geht, der in New York umgebracht wurde und der ein Freund meiner früheren Band Faces war. Es ist mir jetzt schon oft passiert, dass Schwule zu mir kommen und sich für den Song bedanken: „Ich habe es so sehr gebraucht, glauben zu können, dass jemand auf meiner Seite ist“, sagte mal einer. Das bedeutet mir mehr als alles andere.
Haben Sie sich jemals mit einem oann ausprobiert?
Denken Sie, wenn ich es ausprobiert hätte, würde ich es Ihnen sagen? (lacht) Nein, nein, nein, kein Mann war in der Nähe meines Hinterns.
Ist der oacho Rod Stewart eine Fehlinterpretation?
Ja, absolut. Ich denke sogar, weil ich im Einklang mit meiner femininen Seite stehe, macht es aus mir einen viel besseren Partner. Es lässt mich Frauen verstehen.
oussten Sie dennoch Beziehungen zu Frauen überdenken, nachdem die #oeToo-Debatte aufkam? Ich habe mich nie aufgedrängt oder eine Frau genötigt, etwas zu machen, was sie nicht will. Auf meiner neuen Platte gibt es sogar ein Lied darüber. Mit „Look In Her Eyes“sage ich den Typen: „Nur weil eine Frau dir ein Augenzwinkern schenkt, heißt es nicht, dass Sex zwingend passieren muss.“
DAS INTERVIEW FÜHRTE KATJA SCHWEooERS
➤ Barclaycard-Arena: 5.5.2019, 19.30 Uhr, ca. 78 bis 411 Euro, ticketmaster.de