Hamburger Morgenpost

So elegant war einst das Deutschlan­dhaus

Verscholle­ne Architektu­rzeichnung­en werden jetzt versteiger­t

- THOMAS HIRSCHBIEG­EL t.hirschbieg­el@mopo.de

Der Bauantrag ist in Arbeit, damit liegt der Abriss des 90 Jahre alten Deutschlan­dhauses nicht mehr in weiter Ferne. Das Auktionsha­us „Ketterer“bietet jetzt einmalige Zeichnunge­n an, die dokumentie­ren, wie elegant es einmal in diesem markanten Bau in Hamburgs Innenstadt zuging. Haben Sie schon mal vom „Victory Club“gehört? Vermutlich nicht. Das war der Name der zentralen Anlaufstel­le für die britischen Besatzer nach dem Krieg. Ab 1946 wurden hier am Gänsemarkt jeden Tag an Soldaten 14000 Mahlzeiten ausgegeben. Auf sieben Stockwerke­n gab es eine „Beer-Taverne“, ein Tanzcafé oder Theaterauf­führungen. Und das alles war natürlich „very british“gediegen eingericht­et.

Für 1800 Euro (Ausrufprei­s) bietet jetzt das Auktionsha­us Ketterer am Holstenwal­l (Neustadt) eine Mappe von 200 Original-Architektu­rzeichnung­en von Karl Leisinger an. Darunter befinden sich allein 50 Zeichnunge­n des Deutschlan­dhauses, aber auch Bleistift-Skizzen und Aquarelle weiterer Entwürfe von Hamburger Gebäuden. Die Unterlagen galten bisher als verscholle­n.

Am Gänsemarkt wird nach dem Abriss ein Entwurf von Hadi Teherani gebaut. Der verspricht, dass sein Gebäude die „Eleganz der Bauhausarc­hitektur der 1920er Jahre“ausstrahle­n wird. Er kündigt ein „Neues Deutschlan­dhaus“an, das „große hanseatisc­he Haltung“ausstrahlt.

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So soll das „Neue Deutschlan­dhaus“an der Ecke Valentinsk­amp einmal aussehen.
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Der Eingangsbe­reich des „Victory Clubs“
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