So elegant war einst das Deutschlandhaus
Verschollene Architekturzeichnungen werden jetzt versteigert
Der Bauantrag ist in Arbeit, damit liegt der Abriss des 90 Jahre alten Deutschlandhauses nicht mehr in weiter Ferne. Das Auktionshaus „Ketterer“bietet jetzt einmalige Zeichnungen an, die dokumentieren, wie elegant es einmal in diesem markanten Bau in Hamburgs Innenstadt zuging. Haben Sie schon mal vom „Victory Club“gehört? Vermutlich nicht. Das war der Name der zentralen Anlaufstelle für die britischen Besatzer nach dem Krieg. Ab 1946 wurden hier am Gänsemarkt jeden Tag an Soldaten 14000 Mahlzeiten ausgegeben. Auf sieben Stockwerken gab es eine „Beer-Taverne“, ein Tanzcafé oder Theateraufführungen. Und das alles war natürlich „very british“gediegen eingerichtet.
Für 1800 Euro (Ausrufpreis) bietet jetzt das Auktionshaus Ketterer am Holstenwall (Neustadt) eine Mappe von 200 Original-Architekturzeichnungen von Karl Leisinger an. Darunter befinden sich allein 50 Zeichnungen des Deutschlandhauses, aber auch Bleistift-Skizzen und Aquarelle weiterer Entwürfe von Hamburger Gebäuden. Die Unterlagen galten bisher als verschollen.
Am Gänsemarkt wird nach dem Abriss ein Entwurf von Hadi Teherani gebaut. Der verspricht, dass sein Gebäude die „Eleganz der Bauhausarchitektur der 1920er Jahre“ausstrahlen wird. Er kündigt ein „Neues Deutschlandhaus“an, das „große hanseatische Haltung“ausstrahlt.