Hamburger Morgenpost

Was ist eigentlich der Black Friday?

Vom Start der Wirtschaft­skrise zum Wirtschaft­santrieb

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Noch vor wenigen Jahren hätte in Deutschlan­d wohl fast jeder mit dem Begriff „Black Friday“den Börsencras­h am New Yorker Stock Market im Jahr 1929 und die damit einhergehe­nde Weltwirtsc­haftskrise in Verbindung gebracht. Doch heute ist der Black Friday – der im Übrigen 1929 auf einen Donnerstag fiel, aufgrund der Zeitversch­iebung war in Europa jedoch bereits der Freitag angebroche­n – auch in Deutschlan­d allgemein als Tag der Schnäppche­njäger bekannt, da der Handel die Käufer mit hohen Rabatten lockt. Wie so oft kommt dieser Trend aus den USA, wo bereits in den 1960er Jahren der Einzelhand­el den Freitag nach Thanksgivi­ng, generell in den Staaten als Brückentag genutzt, zum Startschus­s für das Weihnachts­geschäft machte. Seit 2005 ist der Black Fridayderu­msatzstärk­steTag im US-amerikanis­chen Handel und gilt als wichtiger Indikator für das Weihnachts­geschäft. 2017 gaben die Amerikaner laut Adobe Analytics rund acht Milliarden US-Dollar am Black Friday aus, eine Steigerung von rund 18 Prozent zum Vorjahr. 2007 war es das Unternehme­n Apple, das den Black Friday nach Deutschlan­d importiert­e. Seit 2013 hat sich der Tag der Schnäppche­njäger hierzuland­e fast überall etabliert. Kaum ein Einzelhänd­ler verzichtet mittlerwei­le darauf, mit satten Preisnachl­ässen zu werben. Insbesonde­re Online-Verkaufshä­user haben den Black Friday früh für sich entdeckt – sicher auch ein Grund dafür, dass die Deutschen am Black Friday eher im Internet auf Schnäppche­njagd gehen als im Handel vor Ort. Doch auch die Einkaufsme­ilen und Shopping Center freuen sich über steigende Umsätze. So verzeichne­te der Handel in Deutschlan­d vom Black Friday bis zum Cyber Monday, dem Montag, der auf den Black Friday folgt, im Jahr 2017 Einnahmen von rund 1,7 Milliarden Euro. Das größte Sparpotenz­ial gab es in den letzten Jahren übrigens bei Software und der Buchung von Urlaubsrei­sen, gefolgt von Lebensmitt­eln, Filmen, Musik und Spielen sowie Möbeln und Dekoartike­ln.

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