Hamburger Morgenpost

Die Bank von der Bank

Nach Zwangspaus­e: Die starke Rückkehr von Towers-Flügel Malik Müller

- DANIEL GÖZÜBÜYÜK daniel.goe@mopo.de

Es ist die mentale Stärke, die einen guten von einem richtig guten Spieler unterschei­det. Und die Fähigkeit, Rückschläg­e wegzusteck­en. Malik Müller ist genau so ein Typ. Wieso? „Weil ich Nervösität zu meiner Stärke umwandle“, sagt er. Wie das geht, verrät er in der MOPO.

Mit Schicksals­schlägen kennt er sich aus, der 1,90 Meter-Mann aus Frankfurt. Gleich zu Saisonbegi­nn verletzte er sich, ohne Körperkont­akt, beim Rückwärtsg­ehen – Muskelfase­rriss. „Ich wusste sofort: Irgendwas ist passiert“, sagt er im MOPO-Gespräch.

Fünf Wochen und drei Spiele musste er aussetzen, mitanse hen, wie seine Tower ohne ihn in die Auf stiegsschl­acht zogen Eine harte Zeit, wie sagt: „Mental hat’s mich echt gefordert, diese Verletzung ohne Berührung. Ich hatte kurz das Vertrauen in meinen Körper verloren.“

Doch der 24-Jährige machte das Beste aus seiner Situation: „Ich habe nicht nur viel trainiert, ich habe hingesehen.“Egal ob beim Training, den Taktikeinh­eiten oder beim Spiel. „In der Zeit realisiert­e ich erst, was das Team von mir wirklich braucht.“Denn die ForwardPos­ition unterm Korb st nicht seine gewohne. Eigentlich ist er es ls ausgebilde­ter Aufuspiele­r eher gewohnt, den Ball lange in der Hand zu halten und Spielzüge zu kreieren, als für andere zu laufen.

Doch in solchen Zeiten erinnert er sich an das zurück, was ihm sein College-Coach einst lehrte: „Wandle Nervosität, Rückschläg­e, jede Art von Veränderun­g zur Stärke um. Ein Kribbeln im Bauch ist gut, denn es sagt, dass du bereit bist. Bereit, um zu zeigen, dass du es drauf hast.“

Malik Müller beweist genau das. Als erster Mann von der Bank sorgt er für viel Energie, wenn es bei den Türmen mal nicht so flutscht. Zuletztzei­gteerdasei­ndrucksvol­l im Topduell gegen Trier, als er im Schlussvie­rtel 14 Punkte machte und maßgeblich zum 108:62-Vereinsrek­ordsieg beitrug. „Wenn mein Name gerufen wird, bin ich bereit“, sagt er – die Bank von der Bank.

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