Die Bank von der Bank
Nach Zwangspause: Die starke Rückkehr von Towers-Flügel Malik Müller
Es ist die mentale Stärke, die einen guten von einem richtig guten Spieler unterscheidet. Und die Fähigkeit, Rückschläge wegzustecken. Malik Müller ist genau so ein Typ. Wieso? „Weil ich Nervösität zu meiner Stärke umwandle“, sagt er. Wie das geht, verrät er in der MOPO.
Mit Schicksalsschlägen kennt er sich aus, der 1,90 Meter-Mann aus Frankfurt. Gleich zu Saisonbeginn verletzte er sich, ohne Körperkontakt, beim Rückwärtsgehen – Muskelfaserriss. „Ich wusste sofort: Irgendwas ist passiert“, sagt er im MOPO-Gespräch.
Fünf Wochen und drei Spiele musste er aussetzen, mitanse hen, wie seine Tower ohne ihn in die Auf stiegsschlacht zogen Eine harte Zeit, wie sagt: „Mental hat’s mich echt gefordert, diese Verletzung ohne Berührung. Ich hatte kurz das Vertrauen in meinen Körper verloren.“
Doch der 24-Jährige machte das Beste aus seiner Situation: „Ich habe nicht nur viel trainiert, ich habe hingesehen.“Egal ob beim Training, den Taktikeinheiten oder beim Spiel. „In der Zeit realisierte ich erst, was das Team von mir wirklich braucht.“Denn die ForwardPosition unterm Korb st nicht seine gewohne. Eigentlich ist er es ls ausgebildeter Aufuspieler eher gewohnt, den Ball lange in der Hand zu halten und Spielzüge zu kreieren, als für andere zu laufen.
Doch in solchen Zeiten erinnert er sich an das zurück, was ihm sein College-Coach einst lehrte: „Wandle Nervosität, Rückschläge, jede Art von Veränderung zur Stärke um. Ein Kribbeln im Bauch ist gut, denn es sagt, dass du bereit bist. Bereit, um zu zeigen, dass du es drauf hast.“
Malik Müller beweist genau das. Als erster Mann von der Bank sorgt er für viel Energie, wenn es bei den Türmen mal nicht so flutscht. Zuletztzeigteerdaseindrucksvoll im Topduell gegen Trier, als er im Schlussviertel 14 Punkte machte und maßgeblich zum 108:62-Vereinsrekordsieg beitrug. „Wenn mein Name gerufen wird, bin ich bereit“, sagt er – die Bank von der Bank.