Hamburger Morgenpost

DAS (NEUE) BOOT „Wir gehen noch mehr in die Tiefe“

MOPO sprach mit August Wittgenste­in & Tom Wlaschiha

- BERND PETERS hamburg@mopo.de August-Frederik Sayn-Wittgenste­in-Berleburg, Vicky Krieps Tom Wlaschiha

Heute wagt „Das Boot“den Neustart. Der Filmklassi­ker geht bei „Sky“in Serie. Und obwohl die neuen acht Episoden zeitlich nach Wolfgang Petersens Epos von 1981 spielen, erinnert viel an damals. Die MOPO sprach mit den beiden Hauptdarst­ellern, „Wachoffizi­er“August Wittgenste­in (37, bekannt aus der „Ku’damm“-Reihe) und „Gestapo-Chef “Tom Wlaschiha (45, „Game Of Thrones“) – die im echten Leben ausgemuste­rt wurden …

Als er „Wachoffizi­er“wurde, erhob er sein Glas. „Auf das Angebot habe ich angestoßen“, sagt

Prinz zu wie der Siegener Schauspiel­er aufgrund seiner Herkunft bürgerlich heißt. Kein Wunder. „Das Boot“sei deutsche Filmgeschi­chte, in der Serie als Nachfolger von Jürgen Prochnow (77), Herbert Grönemeyer (62) und Co. zu spielen, eine Ehre. Aber Wittgenste­in betont auch: „Wir erzählen eine ganz eigene Geschichte. Wir haben mehr Figuren, erzählen mehr Konflikte. Das geht einfach noch mehr in die Tiefe.“Kollege wird noch deutlicher: „Ich bin extrem stolz auf das, was wir da geschaffen haben. So etwas hat es als deutsche Serie sicher noch nie gegeben.“

Und: Das Boot wird jetzt weiblich – mit (35) als engagierte Kämpferin für das Menschlich­e zwischen den buchstäbli­chen Fronten im besetzten Frankreich. „Die Frauen geben dem Ganzen eine zweite Ebene, genau wie der ganze Strang an Land“, findet Wittgenste­in. Trotzdem weiß auch er: „Den Reiz macht immer noch das Dunkle und Klaustroph­obische unter Wasser aus.“Der Innenteil vom Boot wurde im Studio in Prag aufwendig nachgebaut. „Wir Offiziere waren meistens im Kontrollra­um. Aber selbst dort war es extrem eng, mit vielen Menschen auf sehr kleinem Raum.“Zwischen den neuen „Boot-Stars“sei schnell eine Art Mannschaft­sgeist entstanden, so Wittgenste­in. „Wir hatten Unterricht zusammen von ehemaligen U-Boot-Fahrern. Darüber haben wir uns schnell als Mannschaft verstanden, da sind viele bleibende Freundscha­ften entstanden.“

Militärisc­he Vorerfahru­ng haben die beiden „Verweigere­r“von früher übrigens nicht. „Ich wurde wegen Farbenblin­dheit ausgemuste­rt“, sagt Wittgenste­in. Sein „Boot“-Kollege Wlaschiha: „Ich musste damals glückliche­rweise nicht zum Bund, das wäre auch keine Option für mich gewesen“, sagt der Schauspiel­er, der ebenfalls ausgemuste­rt wurde.

 ??  ?? August Wittgenste­in (r.) und Rick Okon (2.v. l.) in der neuen Serie. Unten: Tom Wlaschiha
August Wittgenste­in (r.) und Rick Okon (2.v. l.) in der neuen Serie. Unten: Tom Wlaschiha
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