Hamburger Morgenpost

Mieter gegen Investor: Wer gewinnt den Kampf um den Hinterhof?

Politik schlägt sich auf Seiten der Mieter von „Viva la Bernie“. Konflikt eskaliert um die Frage: W

- WIEBKE BROMBERG w.bromberg@mopo.de

Unverschäm­te Mieten, Luxus-Neubauten, Verdrängun­g – damit hat jede deutsche Großstadt zu kämpfen. Die Empörung ist groß. Der öffentlich­e Widerstand gering. Doch jetzt verschärft sich in Hamburg der Kampf um die Stadt. Im Streit um den Altonaer Künstler-Hof „Bernie“an der Bernstorff­straße haben die Investoren weitreiche­nde Zugeständn­isse gemacht (MOPO berichtete). Doch das reicht den Mietern nicht: Sie beharren darauf, den Eigentümer­n den Künstler-Hof abzukaufen, obwohl die gar nicht wollen. Jetzt greift sogar die Politik ein – und unterstütz­t den Aufstand der Kreativen.

Niedrige Gebäude, an denen gelbe Farbe abblättert, kleine Fenster, verwittert­e Holztüren – das Gelände wirkt wie ein ganz normaler, in die Jahre gekommener Hinterhof. Aber für viele ist er mehr als das. Heimat sei er, sagt HofSpreche­r Ralf Gauger (51). „Eine über Jahrzehnte ge- wachsene Gemeinscha­ft.“Und die wollen sich die 110 Handwerker, Künstler, Selbststän­digen und Bewohner nicht nehmen lassen. Dabei geht es ihnen längst nicht mehr nur um den „Bernie“. Die Kreativen wollen ein Zeichen setzen. „Wir wollen zeigen, wem die Stadt gehört und was schwerer wiegt: Private Rendite oder das Wohl der Bürger?“

Per Post hatten sie vor fast anderthalb Jahren erfahren, dass der Hof verkauft wurde – an zwei Geschäftsf­ührer des weltweit agierenden USImmobili­enunterneh­mens Hines. Allerdings betonen

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Die 110 Handwerker, Künstler, Selbststän­dige und Bewohner kämpfen für ihren Hinterhof „Bernie“an der Bernstorff­straße 117 in Altona.
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