Hamburger Morgenpost

Keiner grölt so schlüpfrig wie diese Glatze

Danko Jones rockten in der Markthalle und bei „First Date“brüllen alle mit

- ELMA

„I want it now, I wanna know! I got to rock, I need to roll!“: Schon die ersten Songzeilen legen das Motto des Donnerstag­abends in der ausverkauf­ten Markthalle fest. Obwohl das Publikum schon etwas betagter ist, hat es große Lust auf diesen bluesigen, groovigen und harten Rock ’n’ Roll der kanadische­n Band Danko Jones. Köpfe nicken, Hände gehen in die Höhe und es wird direkt Pogo getanzt.

Der Frontmann und Namensgebe­r der Band lässt seine wie bei einer Comicfigur ausgeprägt­en Gesichtsmu­skeln spielen, reißt Augen und Mund auf – auch seine Zunge, die der von Gene Simmons (Kiss) Konkurrenz macht, kommt schon zum Vorschein. „Hamburg, are you theeere? We came to your city to fucking rock it!“, ruft er.

„Die Tour war noch gar nicht geplant, da sagte ich schon: Wir müssen nach Hamburg!“Balsam für die Fan-Seele. Als Dankeschön an die treuen Fans wird dann auch gleich der absolute Hit der Band verpulvert – „First Date“wird so mitgebrüll­t, dass er wahrschein­lich noch am Hauptbahnh­of zu hören ist.

Fast alle Songs erzählen schlüpfrig­e, weniger romantisch­e und nicht total ernst gemeinte Mann-Frau-Geschichte­n. Bei „Lipstick City“, einem neuen Song vom im nächsten Jahr erscheinen­den Album, wird man das Gefühl nicht los, dass er eine Metapher auf einen Blowjob ist.

Zwischen „Burn In Hell“, „Lovercall“mit extrem grooviger Basslinie oder dem neuesten Hit „Little RnR“macht man doch die ein oder andere Länge aus.

Aber als für die Zugabe die doppelhals­ige weiße Gitarre – quasi der Cadillac unter den Gitarren – rausgeholt, dann eben auch der Song namens „Cadillac“gespielt und inhaltlich mal wieder der Freund der Dame in den Kofferraum gesteckt wird – sind die Längen auch schnell wieder vergessen.

Nein, der Abend brachte nichts aufregend Progressiv­es, sondern schlicht und einfach Rock ’n’ Roll: Das ist genau das, was man an einem Donnerstag­abend kurz vor dem Wochenende sehr gut gebrauchen kann. „Dankö“, Jones!

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Danko Jones brüllt so ins Mikro, dass die Adern an seiner Schläfe heftig anschwelle­n.

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