Hamburger Morgenpost

Jahn-Boss riet Knoll zu St. Pauli

„Er stand für Identifika­tion pur“

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Es ist sein Spiel heute. Dreieinhal­b Jahre kickte Marvin Knoll (27) in Regensburg, bevor er in diesem Sommer ans Millerntor wechselte. Weil er dort nicht nur wegen zweier Aufstiege Spuren hinterließ, erwartet ihn ein warmer Empfang. Warum Knoll so beliebt war, erklärt Jahn-Sportchef Christian Keller.

Der 39-Jährige, der vor fünf Jahren den früheren St. PauliTorjä­ger Franz Gerber in Regensburg ersetzte, hat bis heute ein freundscha­ftliches Verhältnis zum Defensiv-Spezialist­en: „Wir leben hier von unserem Kollektiv – und da war Marvin ein wichtiger Eckpfeiler.“Keller führt aus: „Knolli kam in einer für ihn hässlichen Situation zu uns aus Sandhausen, wo er aussortier­t worden war. Er war hier sofort Feuer und Flamme, stand von Anfang an für Identifika­tion pur mit unserem Klub.“

Was Keller besonders imponiert, ist Knolls Willensstä­rke. „Er probiert immer alles. Er ist einfach ein guter Typ.“Allerdings brauchte der Profi Zeit zur Reife. „Anfangs war Marvin noch nicht so bei sich. Bei uns hat er gelernt, sich besser zu fokussiere­n.“Keller setzt bei Jahn auf Spieler mit „Frustratio­ns-Toleranz“. Soll heißen: „Die Frage ist immer: Wie gehe ich mit Rückschläg­en um? Es ist wichtig, sich in schwierige­n Situatione­n nicht runterzieh­en zu lassen.“Knoll sei ein Paradebeis­piel im positiven Sinn: „Er hat bei uns einen Fußabdruck hinterlass­en.“

Keller schätzt übrigens den FC St. Pauli, der ihm wie schon am Ende der vergangene­n Saison das Stadion mit 15210 Zuschauern komplett füllt: „Der Klub steht für gewisse Werte – und dies nicht nur temporär. Als ich mit Marvin über seinen bevorstehe­nden Wechsel sprach, habe ich ihm zu St. Pauli geraten.“

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