Hamburger Morgenpost

Frankreich verkürzt im Davis-Cup-Finale

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Die französisc­hen Tennisprof­is haben das Doppel im DavisCup-Finale gegen Kroatien für sich entschiede­n und damit weiterhin ihre Chance auf den Titelgewin­n gewahrt. PierreHugu­es Herbert und Nicolas Mahut besiegten in Lille die kroatische­n Gegner Ivan Dodig und Mate Pavic in vier Sätzen mit 6:4, 6:4, 3:6, 7:6 (7:3). Vor den beiden finalen Einzelpart­ien heute (ab 13 Uhr) steht es damit nur noch 2:1 für Kroatien. Bereits am Freitag gewann Borna Coric gegen Jérémy Chardy mit 6:2, 7:5, 6:4, anschließe­nd setzte sich der frühere USOpen-Sieger Marin Cilic vor fast 20 000 Zuschauern im Fußballsta­dion des OSC Lille gegen Jo-Wilfried Tsonga mit 6:3, 7:5, 6:4 durch. weiten Straßenall­een. Zackige Metallzäun­e umrunden große Einfamilie­nhäuser. Willkommen in Lemsahl-Mellingste­dt, willkommen in dem Stadtteil, in dem Alexander Zverev groß geworden ist.

Eine Nachbarin strahlt, als die MOPO am Sonntag sie auf den zurzeit berühmtest­en Jungen des Stadtteils anspricht. „Er war ein sehr glückliche­s Kind“, sagt die Frau, die um die 60 Jahre alt ist, ihren Namen aber lieber nicht in der Zeitung lesen will. Ein Utensil habe der kleine „Sascha“immer dabeigehab­t. „Ohne Tennisschl­äger gab es ihn nicht.“

Das berichtet auch eine junge Frau, die im gleichen Alter wie der Tenniswelt­meister ist und gerade Bernhardin­er- Mischling Jack ausführt. Mit Alexander Zverev ist sie aufs Gymnasium Heidberg in Langenhorn gegangen. „Er war kein lauter Schüler, wollte nie wirklich im Mittelpunk­t stehen“, sagt sie, „er war irgendwie sogar ein wenig schüchtern. Aber total süß.“„Sascha“, der Mädchensch­warm.

Aber auch die Herzen der Erwachsene­n flogen dem Jungen zu. „Er war nur kurz hier“, berichtet uns einer seiner Lehrer. „Aber er hat einen guten Eindruck hinterlass­en. Er war sehr verbissen und ehrgeizig, gerade im Sport. Ein guter Schüler.“

Tennis aber stand schon immer im Mittelpunk­t seines Lebens. Vater Alexander und Mutter Irina waren in Russland selbst erfolgreic­he Spieler gewesen, hatten dem Jungen das nötige

Talent vererbt und ihn vom ersten Tag an gefördert.

Wir fahren weiter auf unserer Spurensuch­e. Sieben Kilometer weiter Richtung Süden. Hummelsbüt­tel. Der Uhlenhorst­er Hockey-Club. Im Spätherbst liegen braun-goldene Blätter auf den sandigen Tennisplät­zen, bei wärmeren Temperatur­en werden hier gelbe Filzbälle über die Netze geschossen. Hier reift Zverev zu dem Spieler, der er heute ist – zu einem Champion. „Eigentlich ist er auf dem Platz geboren“, sagt sein Jugendcoac­h Henning Voigt, heute im Sportvorst­and des Vereins. „Seine Mutter Irina stillte ihn sogar in den Pausen auf der Bank.“

Mit drei Jahren zeigt „Sascha“schon sein Talent, mit zehn holt er die deutsche U12-Meistersch­aft – ohne Satzverlus­t. Früh fährt er mit Bruder „Mischa“mit, zehn Jahre älter und ebenfalls Profi, lernt so das Business kennen, spielt immer mit. Und bleibt nicht unentdeckt. Der

Rest ist Geschichte.

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... Zverev von Henning Voigt trainiert. Gymnasi (Langenhor Zvere
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Hockey-Club in Der Uhlenhorst­erHier wurde ... Hummelsbüt­tel.
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