Khouloud lässt die Fäuste fliegen
Hamburgerin kämpft um Titel
„Es war immer ein Traum für mich, einen Titel zu gewinnen“, sagt Khouloud Romdhane. Morgen kann der Traum der Studentin in Erfüllung gehen – in ihrem dritten Profi-Kampf will die 19-Jährige Deutsche Meisterin im Thai-Boxen werden.
Vor vier Jahren stand Khouloud Romdhane zum ersten Mal in einem Ring. „In der Schule war das, da habe ich alle Sportarten ausprobiert.“Romdhane hat in diesem Jahr ihr Abitur an der Stadtteilschule Alter Teichweg gemacht. „Mit meiner Schulmannschaft habe ich an Judo-Wettkämpfen teilgenommen“, sagt sie. „Aber Judo war mir nicht hart genug – deswegen bin ich beim ThaiBoxen gelandet.“
Für andere ein heftiger Haudrauf-Sport, für Khouloud Romdhane, die in der HafenCity Stadtgestaltung studiert, „die goldene Mitte. Das sorgt bei mir für Gleichgewicht“, erklärt sie.
Dass Romdhane im „Gym Kwan“– dort trainiert sie sechs, manchmal sieben Mal die Woche – überwiegend unter Männern ist, stört sie nicht. „An manchen Tagen bin ich eine Frau unter 20 Männern. Aber das ist mir egal“, erklärt die Thai-Boxerin.
Um 18 Uhr beginnt morgen der Kampfabend in der Wandsbeker Sporthalle an der Rüterstraße, Romdhane wird wie immer mit Kopftuch kämpfen. „Das trage ich seit zwei Jahren. Bisher hatte ich im Ring keine Probleme damit, jeder akzeptiert es“, sagt die gläubige Muslimin.
Romdhane kommt aus Dulsberg, ihre Eltern aus Tunesien. Morgen wird sie zum ersten Mal in Hamburg, ihrer Heimat, antreten. „Das wird mein größter Kampf bisher.“Neun von zehn Amateurkämpfen hat sie gewonnen und einen von zweien im Profi-Bereich. „Klar bin ich schon aufgeregt, Aufregung spielt immer noch eine riesige Rolle. Aber das wird ganz besonders, viele Freunde werden in der Halle sein und mir den Rücken stärken.“
Wer ihr gegenübersteht, ist Khouloud Romdhane egal. „Meine Gegnerin interessiert mich nicht, ich glaube an den Sieg.“Auf ihre Worte will sie Taten folgen lassen – und morgen Kicks und Fäuste fliegen lassen.