Unentschieden mit zweiSiegern
Umstrittenes Urteil. Fury zweimal am Boden, doch auch Wilder muss einstecken
Der mit Spannung erwartete Schwergewichtskampf zwischen Klitschko-Bezwinger Tyson Fury und Weltmeister Deontay Wilder endete unentschieden. Doch beide Boxer reklamierten den Sieg für sich.
Fury sprang nach dem MegaFight in die Ringseile, siegessicher reckte der Brite mit einem Jubelschrei beide Fäuste in die Höhe – doch das böse Erwachen folgte schnell. Buhrufe hallten durch das Staples Center in Los Angeles, als das Urteil verkündet wurde. 115:111 für Wilder, 114:110 für Fury, 113:113 – das Duell zwischen dem weiter amtierenden WBC-Champion Wilder (33, USA) und Fury endete in einem kontroversen Unentschieden. Beide Kämpfer blieben ungeschlagen. Wirklich zufrieden waren aber beide nicht.
Sowohl Fury als auch Wilder sahen sich als Sieger. „Wir beide sind große Kämpfer und haben unser ganzes Herz gegeben. Aber ich denke, dass ich den Fight durch die beiden Niederschläge gewonnen habe“, sagte Wilder, der Fury in den Runden neun und zwölf auf die Bretter geschickt hatte. Fury zweifelte trotz der Niederschläge nicht an seinem Triumph: „Ich bin zwar zweimal zu Boden gegangen, aber ich glaube trotzdem, dass ich gewonnen habe“sagte der „Gipsy King“. Fury, dessen Gesicht vom Kampf gezeichnet war: „Es war nicht das Ergebnis, das wir wollten. Ich werde deshalb nicht wie ein Baby weinen. Ich habe einen großen Kampfgeist gezeigt.“Er wolle nun Weihnachten mit seiner Familie genießen und im Januar neue Pläne schmieden. Die wahrscheinlichste Option ist ein Rückkampf gegen Wilder, für den sich beide Kämpfer aussprachen.