Hier klopfen nicht nur Kinderherzen
Umjubelte Premiere von Rolf Zuckowskis „Weihnachtsbäckerei“
Von JANINA HEINEMANN
„In der Weihnachtsbäckerei“, „Winterkinder“, „Fröhliche Weihnacht überall“– die Hits von Kinderliedermacher Rolf Zuckowski gehören zu Weihnachten wie Tannenbaum und Plätzchenduft. Gestern feierte das turbulente Musical „Die Weihnachtsbäckerei“Weltpremiere im Schmidts Tivoli und bezauberte sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Schon bevor es losgeht, herrscht weihnachtliche Stimmung im Theater: Kinder trinken heiße Schokolade, essen gebrannte Mandeln, Plätzchen oder Muffins und bewundern die hübsch mit Leuchtsternen dekorierten Holzhäuser auf der Bühne. Als dann das Licht ausgeht und die Darsteller mit Laternen in der Hand „Die Zeit der Wunder“singen, bleibt vielen vor Staunen der Mund offenstehen.
Und das ist nicht das letzte Mal in der kommenden Stunde: Wer sich im Publikum umsieht, entdeckt Kinder mit großen Augen, die gebannt jede Bewegung auf der Bühne verfolgen, die entrückt lächeln und staunen angesichts der vielen Ideen, die Regisseurin Carolin Spieß in die Inszenierung gepackt hat.
Im liebevoll-detaillierten Bühnenbild kommt nie Stillstand auf: Die Kinder Emily (Elena Zvirbulis), Paul (Markus Fetter) und Jonas (Nicolai Schwab) und nicht zuletzt deren Hund Muffin (großartig verkörpert von Veit Schäfermeier) sorgen für reichlich Trubel und gute Laune. Weil ihre Eltern im Schneesturm
feststecken, müssen sie selbst die Weihnachtsbäckerei wuppen – samt Einkauf und Aufräumen. Das endet im Chaos. Gut, dass es vor Weihnachten Wunder gibt…
Der berührende Gesang und die lustigen Choreografien sorgen dafür, dass das Publikum mitmacht – klatscht, lacht, singt. Und auch mal dazwischenruft, wenn Hund Muffin aus der Geschichte tritt und die Kinder um Unterstützung bittet. So dürfen sie dabei helfen, Schnee herbeizuzaubern oder das Rezept für Opas Lieblingskekse zu finden. Magische Momente sind, wenn plötzlich Schnee im Tivoli rieselt, wenn ein wunderhübscher Weihnachtsbaum erstrahlt oder Emily verträumt „Bald, bald, bald“singt.
Klar, dass es am Ende tosenden Applaus gibt. Rührend: Rolf Zuckowski schenkt dem Ensemble Spieluhren mit der „Weihnachtsbäckerei“: „Ihr habt unsere Herzen für den Advent geöffnet. Heute haben nicht nur Kinderherzen geklopft – und meines ganz besonders.“