Trauer um ExWeltmeister Markus Beyer
TV-Experte (47) stirbt nach kurzer, schwerer Krankheit
Zwei Monate nach dem Unfalltod von Graciano Rocchigiani auf Sizilien trauert der deutsche Boxsport erneut: Ex-Weltmeister Markus Beyer ist nach einer kurzen, schweren Krankheit am Montag im Alter von nur 47 Jahren in einem Berliner Krankenhaus gestorben.
„Ich kann meine Gefühle mit Worten nicht beschreiben. Jeder weiß, dass er mein Lieblingssportler war – und das hatte vor allem eine menschliche Komponente“, sagte sein langjähriger Förderer und Trainer Ulli Wegner (76). „Markus war ein durch und durch feiner Mensch. Im Moment fühle ich mich, als hätte mir jemand in die Magengrube geschlagen. Ich muss das alles erst verarbeiten.“
Beyer, der am 23. Oktober 1999 zum ersten Mal WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht geworden war, arbeitete seit 2015 beim MDR als Experte der Sendung „Sport im Osten“. „Wir erhielten die Nachricht aus den Reihen der Familie. Wir wussten von seiner Krankheit, hofften aber, dass er sie besiegen könnte. Aber sie war zu aggressiv“, sagte MDRProgrammdirektor WolfDieter Jacobi. Der beliebte Ex-Boxer sei mit der Erkrankung „sehr zurückhaltend“umgegangen.
„Ich bin schockiert. Damit geht ein weiterer Großer – und in diesem jungen Alter“, sagte Verbandspräsident Thomas Pütz. Der Sachse Beyer galt als herausragender Techniker mit einer starken Linken. Vor 19 Jahren wurde er durch einen Punktsieg über den Briten Richie Woodhall zum ersten Mal Weltmeister. Insgesamt gewann er den WM-Titel dreimal. Seinen letzten Kampf absolvierte er 2008 für den Hamburger Arena-Boxstall.
Beyer hinterlässt seine Ehefrau, die Sängerin Daniela Haak („Lady Danii“).