Hamburger Morgenpost

Finale eines wilden Volkspark-Jahres

Im letzten Heimspiel des Jahres trifft der HSV auf Paderborn. Wolf: „Richtig Gas geben!“

- FLORIAN REBIEN f.rebien@mopo.de

Heute fällt zum letzten Mal in diesem Jahr der Vorhang im Volksparks­tadion. Der HSV empfängt um 18.30 Uhr den SC Paderborn. Es ist der Abschluss eines wilden Volkspark-Jahres, in dem es für die HSV-Anhänger unter dem Strich mehr Leid als Freude gab. Zum großen Finale soll nun noch mal zusammen gefeiert werden.

„Wenn man darüber nachdenkt, was wir in diesem Jahr im Volkspark alles erlebt haben, dann fehlt eigentlich nur noch ein positiv verrückter Abschluss. Ich hoffe, gegen Paderborn wird es noch mal ein Fest.“Das hatte Fiete Arp bereits zu Beginn der Woche gesagt und damit seinen Wunsch nach einem versöhnlic­hen Jahresabsc­hluss zum Ausdruck gebracht. Verdient hätten es vor allem die treuen und extrem leidensfäh­igen Anhänger.

16 Spiele hat der HSV 2018 bislang in seinem Wohnzimmer absolviert. Mit Markus Gisdol, Bernd Hollerbach, Christian Titz und Hannes Wolf saßen dabei vier verschiede­ne Trainer auf der Bank. Dass der HSV im Volkspark eigentlich eine Macht sein müsste, war mehr oder weniger von allen zu hören – auf dem Platz war das aber nur sehr selten zu sehen.

Von den 16 Heimspiele­n in diesem Jahr konnten nur sechs gewonnen werden. Dazu gehörte auch das bislang letzte Bundesliga-Heimspiel gegen Gladbach, welches gleichzeit­ig den Abstieg besiegelte, für schlimme Szenen auf der Nordtribün­e sorgte und kaum als Erfolg in Erinnerung bleiben wird. Den höchsten Heimsieg in diesem Jahr gab es beim 3:0 gegen Arminia Bielefeld. Die schlimmste­n Heim-Pleiten (insgesamt sechs) setzte es für den HSV 2018 mit dem 0:2 gegen Schlusslic­ht Köln direkt zum Jahresstar­t sowie den Zweitliga-Klatschen gegen Kiel (0:3) und Regensburg (0:5). Auffällig: Insgesamt erzielten die Gegner in den zurücklieg­enden zwölf Monaten 22 Tore im Volkspark, die HSV-Profis selbst brachten es dagegen „nur“auf 18 Treffer vor dem eigenen Publikum.

Eine bittere Bilanz, die heute Abend zumindest ein wenig verbessert werden

soll. Ein Selbstgäng­er wird das allerdings ganz sicher nicht. Denn zur Abschluss-Party kommt mit Paderborn auch die zweitstärk­ste Offensive der Zweiten Liga in den Volkspark. Einen Sieg verspreche­n will Wolf, der sehr viel Respekt vor dem Gegner hat, nicht. „Ich bin überhaupt nicht sicher, dass wir gewinnen werden“, sagt der HSV-Coach, der lediglich versichert, dass seine Mannschaft alles für ein erfolgreic­hes Finale tun wird. „Es werden sehr viele Menschen kommen. Die meisten werden uns unterstütz­en. Wir wollen zusammen richtig Gas geben und noch mal mit den Leuten in Hamburg einen guten Abend haben.“

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Die Profis des HSV wollen heute nach dem Spiel gegen den SC Paderborn wieder mit ihren Fans feiern.
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 ??  ?? 20. Januar: Der HSV legt beim 0:2 gegen Köln einen Grusel-Start hin.
20. Januar: Der HSV legt beim 0:2 gegen Köln einen Grusel-Start hin.
 ??  ?? 12. Mai: Nach dem Abstieg zünden HSV-Ultras auf der Nordtribün­e Rauchbombe­n und Pyro-Material.
12. Mai: Nach dem Abstieg zünden HSV-Ultras auf der Nordtribün­e Rauchbombe­n und Pyro-Material.
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 ??  ?? 27. August: Lasogga (l.) trifft doppelt beim ersten Zweitliga-Heimsieg gegen Bielefeld.
27. August: Lasogga (l.) trifft doppelt beim ersten Zweitliga-Heimsieg gegen Bielefeld.
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