Die Gastgeberin mit
Sie ist Gastgeberin aus wie auch ihr Bruder: schuf mit Fleiß und Detailverliebtheit das Hotel „The Madison“–ihrLebenswerk.Zum 25-jährigen Jubiläum resümiert die Schwester von „Block House“- und „Grand Elysée“-Chef über die vergangenen Jahre und sagt: „Ich würde alles noch Leidenschaft bekannter mal genauso machen.“Mit 50 Jahren ging es für Marlies Head, geborene Block, eigentlich erst richtig los. Nachdem sie 20 Jahre gemeinsam mit Bruder Eugen die „Block House“-Kette in Hamburg aufgebaut hatte, eröffnete sie 1993 ihr eigenes Hotel.
„Mein Bruder meinte, dass das mit den ganzen BlockHouse-Filialen zu viel für mich sei, wir trennten uns. Aber ich wollte mich mit 50 noch nicht zur Ruhe setzen.“Rückblickend bereue er es, dass er seine Schwester so früh habe gehen lassen, sagt Head. Der Alleingang wurde zum Erfolg. Das „Madison“ist in den 90er und 2000er Jahren Hotspot der Prominenz: Die Schauspieler Hansjörg Felmy und Heinz Hoenig steigen hier ab, auch Musik-Ikone Jürgens.
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während längerer Dreharbeiten zwei Jahre im Hotel-Penthouse, ging mit seiner damaligen Freundin Jenny Elvers ein und aus. „Früher saß ich mit den Schauspielern gemeinsam an der Bar und trank einen. Das ist heute anders“, sagt die Hotelmanagerin. „Die Schauspieler gehen früh ins Bett, an der Bar sitzt keiner mehr.“
Doch egal ob Promi oder normaler Gast, für Marlies Head ist jeder Mensch gleich, auch bei den Mitarbeitern unterscheide sie nicht zwischen Spüler oder Geschäftsführer. Besonders die Jüngeren liegen ihr am Herzen: „Meine Azubis sind wie meine Kinder.“Doch ohne Fleiß und Disziplin kommt man bei der toughen Geschäftsfrau nicht weit: „Ich bin streng, aber gerecht. Bei mir herrscht eine klare Linie.“
Der Vollblut-Gastgeberin entgeht nichts, ob leere Salzstreuer oder schiefe Tische. Drei bis vier Stunden wirbelt sie täglich noch im Hotel herum.
Neid zwischen ihr und dem erfolgreichen Bruder gab es nie. „Mein Bruder und ich lieben uns. Er möchte mir immer noch gerne Ratschläge geben, doch heute sprechen wir eher über Krankheiten als übers Hotelfach“, erzählt die 76-Jährige lachend. Unter den rund 400 Gästen befanden sich auch Bürgermeister und Ehefrau Eva Maria. Tschentscher würdigte Marlies Head in seiner Rede mit den Worten: „Sie sind zwar nicht in einer Hansestadt geboren, sind aber eine hanseatische Persönlichkeit.“Bei der großen Jubiläumsparty vor dem Hotel gab es außer Schampus und Musik einen eigens aufgebauten Weihnachtsmarkt mit kulinarischen Snacks von Scampi bis WokGemüse. Ausgerichtet von Heads frisch angetrautem Ehemann, Gastronom Klaus Gerresheim – erst im August hatten die beiden nach 43 Jahren Beziehung geheiratet. Besondere Wertschätzung der Chefin: Alle Mitarbeiter durften mitfeiern, eine Not-Besetzung schmiss den Laden.