Hamburger Morgenpost

Die Gastgeberi­n mit

- .arlies Head Eugen Block Heiner RIKE SCHULZ Udo Lauterbach Peter Tschentsch­er

Sie ist Gastgeberi­n aus wie auch ihr Bruder: schuf mit Fleiß und Detailverl­iebtheit das Hotel „The Madison“–ihrLebensw­erk.Zum 25-jährigen Jubiläum resümiert die Schwester von „Block House“- und „Grand Elysée“-Chef über die vergangene­n Jahre und sagt: „Ich würde alles noch Leidenscha­ft bekannter mal genauso machen.“Mit 50 Jahren ging es für Marlies Head, geborene Block, eigentlich erst richtig los. Nachdem sie 20 Jahre gemeinsam mit Bruder Eugen die „Block House“-Kette in Hamburg aufgebaut hatte, eröffnete sie 1993 ihr eigenes Hotel.

„Mein Bruder meinte, dass das mit den ganzen BlockHouse-Filialen zu viel für mich sei, wir trennten uns. Aber ich wollte mich mit 50 noch nicht zur Ruhe setzen.“Rückblicke­nd bereue er es, dass er seine Schwester so früh habe gehen lassen, sagt Head. Der Alleingang wurde zum Erfolg. Das „Madison“ist in den 90er und 2000er Jahren Hotspot der Prominenz: Die Schauspiel­er Hansjörg Felmy und Heinz Hoenig steigen hier ab, auch Musik-Ikone Jürgens.

lebte

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während längerer Dreharbeit­en zwei Jahre im Hotel-Penthouse, ging mit seiner damaligen Freundin Jenny Elvers ein und aus. „Früher saß ich mit den Schauspiel­ern gemeinsam an der Bar und trank einen. Das ist heute anders“, sagt die Hotelmanag­erin. „Die Schauspiel­er gehen früh ins Bett, an der Bar sitzt keiner mehr.“

Doch egal ob Promi oder normaler Gast, für Marlies Head ist jeder Mensch gleich, auch bei den Mitarbeite­rn unterschei­de sie nicht zwischen Spüler oder Geschäftsf­ührer. Besonders die Jüngeren liegen ihr am Herzen: „Meine Azubis sind wie meine Kinder.“Doch ohne Fleiß und Disziplin kommt man bei der toughen Geschäftsf­rau nicht weit: „Ich bin streng, aber gerecht. Bei mir herrscht eine klare Linie.“

Der Vollblut-Gastgeberi­n entgeht nichts, ob leere Salzstreue­r oder schiefe Tische. Drei bis vier Stunden wirbelt sie täglich noch im Hotel herum.

Neid zwischen ihr und dem erfolgreic­hen Bruder gab es nie. „Mein Bruder und ich lieben uns. Er möchte mir immer noch gerne Ratschläge geben, doch heute sprechen wir eher über Krankheite­n als übers Hotelfach“, erzählt die 76-Jährige lachend. Unter den rund 400 Gästen befanden sich auch Bürgermeis­ter und Ehefrau Eva Maria. Tschentsch­er würdigte Marlies Head in seiner Rede mit den Worten: „Sie sind zwar nicht in einer Hansestadt geboren, sind aber eine hanseatisc­he Persönlich­keit.“Bei der großen Jubiläumsp­arty vor dem Hotel gab es außer Schampus und Musik einen eigens aufgebaute­n Weihnachts­markt mit kulinarisc­hen Snacks von Scampi bis WokGemüse. Ausgericht­et von Heads frisch angetraute­m Ehemann, Gastronom Klaus Gerresheim – erst im August hatten die beiden nach 43 Jahren Beziehung geheiratet. Besondere Wertschätz­ung der Chefin: Alle Mitarbeite­r durften mitfeiern, eine Not-Besetzung schmiss den Laden.

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Familienan­gelegenhei­t: Annette Dänekamp, Christa Block, Eugen Block, Elisabeth Block (v. l.)
 ??  ?? Azubis: Lisa Käsler (19) und Cecile Böhmer (r.)
Azubis: Lisa Käsler (19) und Cecile Böhmer (r.)
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Heute schreibt Alisa Pflug

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