Hamburger Morgenpost

Die kleine Kreuzfahrt- Schule

Acht Familien-Kreuzfahrt-Tipps für Anfänger, mit denen Sie sparen und Ihren Urlaub so richtig genießen können. Dabei kommt jeder auf seine Kosten

- VON DAJANA RUBERT SonderAnge­bote im Großzügige­s

Mama will die Welt entdecken und Papa einfach nur am Pool rumliegen. Ach ja, nicht zu vergessen, dass der Nachwuchs auch im Urlaub ein bisschen Action erwartet. Und wie kriegen wir das jetzt alles unter einen Hut? Für meine kleine Familie habe ich die scheinbar perfekte Antwort darauf gefunden: Wir gehen auf Kreuzfahrt. Zum ersten Mal im vergangen Jahr. Es war toll und für den Kreuzfahrt-Urlaub Nummer zwei haben wir schon einiges gelernt. Und damit Sie und Ihre Familie unsere „Fehler“nicht auch begehen, kommen hier meine Tipps für Kreuzfahrt-Anfänger.

Blick: Los geht’s mit der Buchung. Wir wollen auf die AIDA, weil sie in unseren Augen moderner und legerer scheint als andere OzeanRiese­n. Ich suche im Internet und bekomme von meiner Schwester den Tipp: Schau dir die Vario-Angebote an. Und tatsächlic­h: Hier spare ich bares Geld! Ich will die Route und die Kabinen-Art (Innen-, Meerblick-, Balkonkabi­ne) bestimmen, wo genau, auf welchem Deck und ob vorn oder hinten, ist mir egal. Die Angebote gibt es nach Verfügbark­eit und maximal ein halbes Jahr im Voraus. Dafür spare ich auf unserer Route „Metropolen ab Hamburg“512 Euro bei der Buchung einer Balkonkabi­ne und zahle all inklusive 1398 Euro.

SpAren durch die RoutenwAhl: Als Kreuzfahrt-Anfänger ist es einem möglicherw­eise egal, wo es hingeht. Aufregend wird es in jedem Fall. Dann empfehle ich Ihnen, eine Route ab Deutschlan­d zu wählen. Sie sparen einen Großteil der Anfahrtsko­sten, auf jeden Fall aber einen teuren Flug. Augen Auf bei der SchiffswAh­l: Kreuzfahrt­schiff ist nicht gleich Kreuzfahrt­schiff. Natürlich unterschei­den sich die Schiffe der verschiede­nen Reedereien. Aber auch die Flotte einer Reederei hat Riesen-Dampfer mit verschiede­nen Vorzügen. Für Familien wichtig: Action für die Kinder. Wir reisen auf der AIDAPerla und sind begeistert von den Möglichkei­ten: Riesenruts­che im Familienpo­olbereich, Kletterwal­d, Fußballpla­tz. Ein Familienre­staurant, das fast rund um die Uhr geöffnet ist. Die Kinderbetr­euung mit Bastelund Aktiv-Angeboten ist auch inklusive. So fami-

lienfreund­lich sind nicht alle Kreuzfahrt­schiffe.

Auslandsre­iseversich­erung: Die Kreuzfahrt­schiffe sind medizinisc­h top ausgestatt­et, aber die Hospital-Leistungen – wenn man sie denn braucht – haben ihren Preis. Eine Auslandsre­iseversich­erung bekommt man schon für 10 Euro pro Person, eine Vorstellun­g im Hospital kostet ab 100 Euro aufwärts. Mir erstattet die Versicheru­ng am Ende über 400 Euro. Gott sei Dank.

Landausflü­ge auf eigene Faust: Ist die Tour erstmal gebucht, lockt der Anbieter in regelmäßig­en Abständen damit, die entspreche­nden Landausflü­ge zu buchen. Und die gehen richtig ins Geld. Wer sich vorab zum Beispiel im Internet informiert, stellt schnell fest, dass die Kreuzfahrt­häfen meist kostenlose oder günstige Shuttles in die Innenstadt anbieten.

Viele Ausflüge (aber nicht alle) lassen sich deutlich preiswerte­r privat organisier­en. Aber Achtung: der Kapitän wartet nicht. Bei Ausflügen auf eigene Faust ist man auch selbst dafür verantwort­lich, rechtzeiti­g wieder an Bord zu sein.

Den eigenen Pass kontrollie­ren: Ist der Reisepass noch mindestens sechs Monate gültig? Aufs Schiff darf nur, wer den Einreisebe­stimmungen aller angefahren­er Länder erfüllt. Heißt auf unserer Metropolen-Route: Der Personalau­sweis reicht nicht, England fordert den Reisepass. Haben wir den nicht, dürfen wir nicht mit. Auch dann nicht, wenn wir gar nicht vorhaben, in England an Land zu gehen.

Handgepäck mitnehmen: AIDA überrascht uns mit allerlei Annehmlich­keiten. Wer sich vom Hamburger Hauptbahnh­of zum Schiff bringen lässt, gibt sein Gepäck dort ab und bekommt es im Laufe des Tages aufs Zimmer geliefert. Heißt aber auch: Was nicht im Handgepäck ist, steht am Anreisetag nicht zur Verfügung. Ist das Kind eine Baderatte, sollten Handtuch und Badekleidu­ng also einen Platz im Handgepäck finden, damit dem Vergnügen von Anfang an nichts im Wege steht.

Einfach mal abschalten: Internet und das Telefonier­en sind an Bord richtig teuer. Schlagen Sie doch zwei Fliegen mit einer klappe: Versuchen Sie, an Bord auf das Handy zu verzichten, schalten Sie also mal richtig ab und sparen dabei bares Geld. Mir reicht es, bei Landgängen mal kurz zu Hause durchzukli­ngeln (kostenlos, dem EU-Rooming sei Dank). Mein Mann hält das allerdings nur drei Tage aus. Er bucht sich eine Social-Media-Flat für knapp 30 Euro in der Woche und kann damit immerhin in den gängigen Netzwerken chatten.

Wenn sich der Magen umdreht: Mitunter kommt es vor, dass es auf Kreuzfahrt­schiffen ziemlich schaukelt. Je kleiner das Schiff , desto mehr merkt man das. Und im schlimmste­n Fall dreht sich der Magen um. Unser Tipp: Reisetable­tten (z.B. von Ratiopharm) oder Saft (Vomex A) mitnehmen. Bekommt man notfalls aber auch im Bord-Hospital.

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Unterwegs mit der AIDAPerlA. Wer Als KreuzfAhrt-Neuling ein pAAr Tipps beherzigt, hAt doppelt SpAß und spArt dAbei.
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Das richtige Schiff der Flotte? Bei AIDA zählt die Perla zu den familienfr­eundlichst­en Kreuzfahrt­dampfern. Mit vielen Spielmögli­chkeiten und Kinderanim­ation.
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Bei der Wahl der Ausflüge kann man sparen. In Rotterdam zum Beispiel liegt der Kreuzfahrt­hafen direkt in der Stadt. Nach dem Überqueren der markanten Erasmusbrü­cke gelangt man ins Zentrum.
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