Hamburger Morgenpost

Im Ruderboot über den Atlantik

Alles über dieses waghalsige Vorhaben:

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Vor einem Jahr noch hatten Meike Ramuschkat (32) und Catharina Streit (32) keine Ahnung vom Rudern. Nächstes Jahr wollen sie mit zwei weiteren Frauen als erste Deutsche an einem der härtesten Ruder-Rennen der Welt teilnehmen! Von La Gomera geht es dann über den Atlantik in die Karibik. Und das bei 40 Grad, bis zu 15 Meter hohen Wellen, eventuell sogar Hurrikans – ein Abenteuer!

Catharina Streit wurde im Kino auf die „Talisker Whisky Atlantic Challenge“aufmerksam. Dort sah sie vergangene­s Jahr den Dokumentar­film „Four Mums in a Boat“: Vier Frauen aus Großbritan­nien nehmen darin an dem Rennen teil, das von den Kanaren bis in die Karibik führt. 30 bis 60 Tage strammes Paddeln über 3000 Seemeilen (5555 Kilometer). Sie war fasziniert, schlug ihrer Freundin Meike Ramuschkat vor: „Da müssen wir mitmachen!“

Ramuschkat war skeptisch, bis sie vergangene­n Dezember Urlaub auf La Gomera machte, zufällig den Start sah. Die tollen Ozean-Boote, die euphorisch­e Stimmung – „Cätschi (das ist Catharinas Spitzname), das müssen wir doch machen“, habe sie ihrer Freundin gesagt.

Jetzt, ein Jahr später, sind noch Steffi Kluge (50) und ihre Tochter Imna Kluge (25) mit an Bord. Die beiden haben sie bei der „Wasserspor­tabteilung der Polizei“kennengele­rnt, wo Ramuschkat und Streit trainieren. 96 Stunden auf dem Boot, OzeanSurvi­val-Kurse, Erste Hilfe auf See – die Anforderun­gen sind groß für den Start bei diesem Bootsrenne­n.

Die vier Frauen arbeiten als pharmazeut­isch-technische Assistenti­n, Medizintec­hnikerin, Ärztin bzw. bei einer Kaffeeröst­erei. „Für Kaffee an Bord ist auf jeden Fall gesorgt“, so Ramuschkat lachend. „Und wenn mal jemand ein Pflaster braucht, haben wir genug Experten dabei.“

Die Herausford­erungen sind tatsächlic­h nicht ohne: AtlantikWe­llengang, Stürme, Flaute oder Hitze – das alles könne man natürlich beim Training in Hamburg nur bedingt simulieren. Aber die Frauen freuen sich sichtlich auf das Abenteuer, ihre Begeisteru­ng steckt an.

Das Boot, das gestern auf den Namen „Doris“getauft wurde, ist acht Meter lang, hat verschließ­bare Kabinen mit fünf Schlafplät­zen und seitliche Schlitze, aus denen Wasser abläuft.

Ein befreundet­es Filmemache­r-Paar begleitet das Projekt. Wer die vier Frauen noch unterstütz­en will – Filmproduk­tion, Boot und Kurse sind sehr teuer – kann dies noch bis Anfang Februar tun unter startnext.com/rowhhome.

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Für Betroffene ein Graus: Der Herbstblue­s lässt das Leben oft trist erscheinen. (Symbolbild)
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An der offizielle­n Taufe von „Doris“am Isekai nahmen rund 100 Freunde, Verwandte und Unterstütz­er teil.
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