Hamburger Morgenpost

… und plötzlich bi

In der dunklen Jahreszeit befällt er viele. Was man dagegen tun kann

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Von OLAF WUNDER und KRISTIAN MEYER

Jedes Jahr Ende November, Anfang Dezember kommt er und legt sich wie eine dichte graue Wolke über die Seele der Betroffene­n: Vom Herbstblue­s ist oft die Rede. Aber so harmlos, wie das Wort klingt, sind die Beschwerde­n nicht. „Ich leide wie ein Hund“, so ein betroffene­r MOPO-Kollege.

„Morgens, wenn ich aufwache, möchte ich am liebsten gleich losheulen, ohne dass es dafür einen ersichtlic­hen Grund gibt“, so der Kollege. „Ich muss zur Arbeit, aber mein Körper sagt: ,Hey, bleib doch liegen. Wozu noch der Sch...?’ Irgendwie schleppe ich mich in die Redaktion und sehe zu, dass mir keiner was anmerkt. Abends sinke ich geschafft, traurig und ohne Hoffnung auf die Couch …“

Dieser Zustand halte in der Regel zwei, drei Wochen an, berichtet der Kollege. „Meist geht es mir erst dann besser, wenn der Winter Schnee, blauen Himmel und Sonnensche­in bringt.“

Herbstblue­s – was ist das, wie viele Menschen betrifft das und was können die, die darunter leiden, tun? Wir haben mit dem Experten Prof. Claas-Hinrich Lammers gesprochen. Er ist Psychiater und Chef der Asklepios Klinik Nord in Ochsenzoll. müde, niedergesc­hlagen, hat häufig Heißhunger auf Süßes – anders als bei anderen Depression­en, die oft mit Appetitlos­igkeit einhergehe­n. Die zweite Variante: „Manche sind in dieser Phase sehr empfindlic­h, leicht reizbar, werden regelrecht aggressiv.“

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Ganz schön mutige Ladys: Catharina Streit (32, v.l.), Meike Ramuschkat (32), Stef i Kluge (50) und Imna Kluge (25) wollen von La Gomera in die Karibik paddeln.
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Prof. Dr. Claas-Hinrich Lammers, Direktor der Asklepios Klinik Nord

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