Hamburger Morgenpost

Ein Jogi für alle Fälle

Ex-HSV-Keeper steht im 28er-Kader für die WM. „Bereit, zu helfen“

- NiLs WEBEr n.weber@mopo.de

Er ist die große Überraschu­ng im erweiterte­n 28Mann-Kader der deutschen Handballer für die WM 2019 – nicht nur wegen seiner imposanten 2,05 Meter Körperläng­e. In der MOPO erklärt Johannes Bitter, was es mit seiner Rolle auf sich hat.

Beim goldenen WM-Wintermärc­hen 2007 war sein Stern aufgegange­n, mit den HSVHandbal­lern hatte „Jogi“die Deutsche Meistersch­aft, den DHB-Pokal und die Champions League gewonnen. Mittlerwei­le hütet er das Tor des TVB 1898 Stuttgart.

Seine Nominierun­g war keine kurzfristi­ge Entscheidu­ng von Bundestrai­ner Christian Prokop, verrät Bitter. „Wir waren über Monate in Kontakt. Ich freue mich über die Nominierun­g und Wertschätz­ung.“Prokop lobt die „ganz starke Akzeptanz und Erfahrung“Bitters.

Voll eingeplant ist der blonde Hüne für das Turnier allerdings nicht. Als TorhüterGe­spann sind Andreas Wolff (Kiel) und Silvio Heinevette­r (Berlin) vorgesehen. „Ich stehe als Back-up bereit, wenn etwas passiert“, so Bitter. Etwa für den Fall einer Verletzung von Wolff oder Heinevette­r vor oder während der WM. Oder aber bei akuter Formschwäc­he. „Ich bin bereit, dem Team zu helfen, wenn ich gebraucht werde. Wenn die anderen beiden gut halten, ist es wunderbar.“Er gibt aber zu: „Eine HeimWM hat einen großen Reiz.“

144 Länderspie­le hat Bitter bislang für Deutschlan­d bestritten. 2011 hatte er seinen Rücktritt aus der DHB-Auswahl erklärt, war jedoch 2014 für die wichtigen PlayoffSpi­ele zur WM 2015 zurückgeke­hrt. Vor einem Jahr hatte Prokop Bitter ebenfalls in den 28er-Kader für die EM 2018 berufen, an der er jedoch nicht teilnahm. Es ist davon auszugehen, dass Bitter im Vorfeld und während der WM bei seinem Verein in Stuttgart trainiert und auf Abruf bereit steht. Beim morgigen WM-Härtetest des DHB-Teams in Rostock (19 Uhr) gegen Polen ist er nicht vor Ort.

Nicht einmal im erweiterte­n Kader steht dagegen Bitters Vereinskol­lege Michael „Mimi“Kraus, der in den vergangene­n Wochen überragend aufgespiel­t, sich aber vor kurzem einen Mittelhand­bruch zugezogen hatte. Die Verletzung sei „ein Mitgrund“für die Nichtnomin­ierung von Kraus, so Prokop, der jedoch schon zuvor nicht überzeugt schien, den 35-Jährigen nach viereinhal­b Jahren Abstinenz ins DHBTeam zurückzuho­len.

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Großer rückhalt: Johannes Bitter (36) z0hlt nach wie vor zu den besten torhütern der Liga.
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