Heino: „Ich möchte vor Hannelore sterben“
Kultsänger verrät acht Geheimnisse zum 80. Geburtstag
„80 – na und“, steht auf seinem Pullover. Den bekam Heinz Georg Kramm alias Heino schon vorab zum runden Geburtstag am Donnerstag geschenkt. „Alle machen da einen Bohei drum“, wundert er sich selbst, als er die MOPO zum Hausbesuch in Bad Münstereifel empfängt. Ihn selbst macht das stolze Alter eher nachdenklich, was das anderthalbstündige ehrliche Interview bei Kaffee und Haselnusstorte zeigt. Heino und seine Frau Hannelore verrieten uns dabei acht Geheimnisse zum 80. Geburtstag.
„Ich fliege weit weg – so viel weiß ich. Mehr verrät Hannelore mir nicht. Aber was die Größe der Koffer angeht, muss es weit weg gehen.“Seine Frau wird etwas konkreter: „Am Dienstag, wenn wir ins Flugzeug steigen, sage ich ihm, wo es hingeht. Dann kann er nicht mehr flüchten.“Die Feier selbst wünscht er sich klein: „Ein paar Weggefährten, Familie – mehr muss es nicht sein. Ich habe diese Anlässe immer kleingehalten. Mit Menschenmassen habe ich beruflich genug zu tun.“
Thema Tod: „Mit 80 denkt man schon mal daran. Ich selbst muss da an meinen Freund Udo Jürgens denken.“Der starb bekanntlich drei Tage nach seinem runden Geburtstag, beim Spaziergang. „Ich werde mich am besten drei Tage nicht bewegen“, witzelt Heino. Ernst wird er hingegen, als es um den Zeitpunkt geht: „Sie hört das nicht gern, aber ich möchte vor Hannelore sterben. Ein Leben ohne sie möchte ich mir nicht mehr vorstellen.“Hannelore widerspricht: „Du wirst mir 102, so wie der Jopi ...“Heino lenkt ein: „Mit dir zusammen gerne.“ „Hannelore und ich haben das geregelt“, sagt Heino offen. „Wenn einer von uns geht, bestimmt der andere darüber. Mein Sohn bekommt seinen Pflichtteil.“Thema Geld: „Ich habe Millionen Platten verkauft und damit auch meine Millionen gemacht, das ist klar. Aber ich habe dafür auch hart gearbeitet und ordentlich gelebt. Ich habe nie was aus dem Fenster geschmissen wie einige meiner Kollegen. Als Christian Anders mit dem Rolls-Royce um die Ecke kam, habe ich ihm den Kopf gewaschen.“
„Weil ich Volkslieder singe, werden mir ja immer gerne rechte Tendenzen nachgesagt. Dabei war ich nie rechts. Die AfD finde ich schrecklich, da muss die richtige Politik unbedingt gegensteuern. Deshalb hätte ich mir auch Friedrich Merz gewünscht, der hätte da gegengesteuert. Von der Frau Kramp-Karrenbauer halte ich nicht viel. Eine Frau wie sie hat’s da viel schwerer.“
„Ich habe ein gutes Dutzend Sonnenbrillen, die wechsele ich je nach Lust und Laune. Das Haarteil hingegen hält seit Jahrzehnten. Das ist ja auch aus echtem Haar.“
Wie angekündigt ist das aktuelle Album „Und Tschüss“das letzte. Rücktritt vom Rücktritt? Für Heino ausgeschlossen. „Ich habe jetzt genug gemacht, der tagtägliche Trubel soll mal aufhören. Aber ich werde mich auch nicht komplett aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Wenn ein Auftritt in einer guten Fernsehshow angefragt wird, mache ich das gerne.“
Thema Nachfolge: „Ich freue mich, dass mein Enkel jetzt auch als ,Junge mit der Gitarre‘ Musik macht, deshalb singe ich ein Lied mit ihm auf der letzten Platte. Ansonsten weiß ich, dass kaum einer mehr Volkslieder singt. Alles andere wäre auch komisch – ich mache das ja seit 60 Jahren ...“