Hamburger Morgenpost

107 Meter tief: Junge (2) stürzt in dieses Bohrloch

Dramatisch­e Rettungsak­tion: Ganz Spanien bangt um den kleine Julen

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DADRID - Die verzweifel­te Suche nach einem Zweijährig­en, der in einen mehr als 100 Meter tiefen und sehr engen Brunnensch­acht gestürzt sein soll, löst in ganz Spanien Mitgefühl aus. Auch gestern, nach mehr als 48 Stunden, gab es kein Lebenszeic­hen vom kleinen Julen.

Der Junge soll am Sonntag beim Spielen mit anderen Kindern in den Schacht gefallen sein. Die Familie war bei einem Ausflug in dem hügeligen Waldgebiet in Totalán in der Provinz Málaga, die Eltern saßen gerade beim Picknick.

Die Polizei hatte gestern eingeräumt, man habe zwar „noch keinen physischen Beweis“dafür, dass das Kind tatsächlic­h in dem Loch sei. Aufgrund der Angaben der Eltern, die es im Schacht hätten weinen hören, schließe man aber andere Möglichkei­ten – etwa dass der Junge rausgeklet­tert sei und sich verlaufen habe – vorerst aus.

Das Bohrloch, im Dezember als Erkundungs­bohrung für einen Brunnen angelegt, hat nur einen Durchmesse­r von rund 25 Zentimeter­n, insgesamt ist der Schacht 107 Meter tief. Mit einer Kamera drang man knapp 80 Meter vor, fand dort eine Tüte mit Süßigkeite­n, die Julen bei sich gehabt hatte. Weil sich Erde gelöst habe, die den Schacht verstopfe, komme man mit der Kamera bisher aber nicht weiter, teilten die Rettungste­ams mit.

Die Eltern seien „am Boden zerstört“, sagte die Sprecherin des Rettungsdi­enstes. Die Suche werde erst beendet, wenn der Junge gefunden werde. Nach der Abtragung der abgelösten Erde und der Verstärkun­g der Innenwände des Schachtes wollte man noch gestern parallel ein Bohrloch anlegen, um zu dem Kind zu gelangen.

Die Eltern von Julen, der arbeitslos­e Marktverkä­ufer José und die Fastfood-Bedienung Victoria, waren bereits im Mai 2017 vom Schicksal hart getroffen worden. Bei einem Strandspaz­iergang starb Julens älterer Bruder Oliver (3) an Herzversag­en.

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In dieses Loch, Bohrung für einen Brunnen, soll das Kind gefallen sein

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