Hamburger Morgenpost

Hilfe für die EkelhausMi­eter

Anwalt fordert im Auftrag der Stadt 30 000 Euro vom Vermieter ein

- Von SIKE SCHLINK

Hamburg sagt Ausbeutern den Kampf an! Vor knapp einem Jahr hat die Stadt das Ekelhaus am Reetwerder (Bergedorf ) räumen lassen. 120 Menschen hausten hier in katastroph­alen Zuständen, zu horrenden Mieten (MOPO berichtete). Jetzt soll der Vermieter blechen!

In Kooperatio­n mit der Sozialbehö­rde und „fördern & wohnen“(f&w) fordert ein Rechtsanwa­lt erstmals Geld vom Vermieter ein – satte 30 000 Euro! Konkret geht es dabei um das Schicksal einer dreiköpfig­en Familie.

Die hatte für ein gemeinsam bewohntes 26-Quadratmet­er-Zimmer monatlich 500 Euro pro Person gezahlt. „Diese überhöhte Miete verstößt gegen geltendes Recht und wird nunmehr durch den beauftragt­en Rechtsanwa­lt zurückgefo­rdert“, heißt es von der Sozialbehö­rde.

In dem Zusammenha­ng sollen auch die Kosten für die anschließe­nde öffentlich­e Unterbring­ung der Familie bei f&w zurückverl­angt werden. Zunächst außergeric­htlich. „Sofern keine fristgemäß­e Zahlung seitens der Vermieter erfolgt, wird ein gerichtlic­hes Verfahren eingeleite­t werden“, so die Behörde.

Die Räumung im März 2018 fand im Rahmen eines der sogenannte­n Aktionstag­e gegen Sozialleis­tungsmissb­rauch statt. Auch in diesem Jahr sollen derlei Aktionen wieder organisier­t werden. „Damit nehmen wir Eigentümer ins Visier, die Menschen ausnutzen. Wir wollen solche Verhältnis­se in Hamburg nicht haben“, sagt Sozialsena­torin Melanie Leonhard (SPD).

 ??  ?? DAs EkElhAus Am REEtwErDEr sorgtE im vErgAngEnE­n JAhr für SChlAgzEil­En.
DAs EkElhAus Am REEtwErDEr sorgtE im vErgAngEnE­n JAhr für SChlAgzEil­En.
 ??  ?? In DiEsEn kAtAstroph­AlEn ZustÄnDEn hAustEn mEhr Als 100 SEnsChEn in BErgEDorf.
In DiEsEn kAtAstroph­AlEn ZustÄnDEn hAustEn mEhr Als 100 SEnsChEn in BErgEDorf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany