Hamburger Morgenpost

Aus für Altonas Lieblings-Italiener?

Nach 37 Jahren droht das Ende:

- SIaONE PAULS s.pauls@mopo.de

Wenn Pizza und Pasta bei „Mamma Mia“bald sehr salzig schmecken, liegt das nicht etwa am Koch – sondern an den Gästen, die in ihr Essen weinen. Der Lieblings-Italiener der Ottenser macht nach rund 37 Jahren dicht!

Der Flachbau an der Barnerstra­ße gehört zu dem gelben markanten Gebäude an der Ecke zur Bahrenfeld­er Straße, einer ehemaligen Fischfabri­k aus dem Jahr 1890. Vor zwei Jahren hat der Projekt-Entwickler „Köhler & von Bargen“das 1700 Quadratmet­er große Areal erworben. Dort sollen unter anderem 66 Wohnungen sowie ein KulturInne­nhof entstehen.

Gleich mehrere Gastronome­n sind von den Abriss-Plänen betroffen. Neben dem „Mamma Mia“gehört auch das „Sotiris“dazu. Dessen Eigentümer möchte in den Neubau zurückkehr­en, das „Mamma Mia“nicht. Nach MOPOInform­ationen wird dort am 30. April zum letzten Mal aufgetisch­t. Der Investor hätte es gern gesehen, wenn die Pizzeria länger geblieben wäre. Vor ein paar Tagen gab es erneut Gespräche. Alle Mietverträ­ge in dem Areal laufen bis zum 30. September.

Mit dem „Mamma Mia“schließt in Ottensen eine Gastro-Institutio­n, wie sie in dem teuer gewordenen Stadtteil selten geworden ist. Zwischen all den neuen, schicken Restaurant­s kommt es angenehm unhip daher. Wein, der aus HahnKrügen serviert wird, dunkles Holzmobili­ar, etwas traurig aussehende Grünpflanz­en im Fenster – gefühlt hat sich dort seit Ewigkeiten nichts geändert. An dem köstlichen Essen, den knusperdün­nen Pizzen, dem süchtig machenden Weißbrot und der leckeren Pasta glückliche­rweise auch nicht.

Im „Mamma Mia“speisen vor allem die alteingese­ssenen Ottenser, aber auch Promis wie TV-Koch Steffen Henssler sieht man hier Messer und Gabel wetzen. Wie geht es nun weiter? Derzeit wird vom Bezirk der Bauvorbesc­heid geprüft. Möglich, dass noch in diesem Jahr abgerissen wird. Wenn die Ottenser danach Appetit auf eine Pizza à la „Mamma Mia“haben, müssen sie sich auf den Weg zur Elbchausse­e 94 machen. Dort betreiben die „Mamma Mia“-Chefs das „Il Gambero“.

Der Investor hätte es gern gesehen, wenn das „Mamma Mia“länger geblieben wäre.

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Luigi Collucia ist einer der beiden „aamma aia“Betreiber. Die Pizzeria liegt an der Barnerstra­ße 42.
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