So läuft Fietes Deal mit den Bayern
Arp unterschrieb schon 2018 in München. HSV kann bis zu fünf Millionen kassieren
Die Freude war groß am 20. Juli 2018 im Volkspark. „Starkes Zeichen: Fiete Arp bleibt!“So verkündete der HSV mit Stolz die Nachricht, dass der Stürmer trotz „lukrativer Angebote von Top-Klubs“seinen Vertrag verlängert hatte. Nun steht fest, es war nur die halbe Wahrheit. Schon im Sommer nahm Arp auch ein lukratives anderes Angebot an.
Bitter, Fiete hat sich längst für die Bayern ent- schieden und beim Rekordmeister auch einen Vertrag unterschrieben! Ob er in diesem Sommer oder 2020 wechselt, entscheidet Arp alleine. Das gaben beide Vereine bekannt. Unabhängig vom Zeitpunkt wird der
HSV eine Ablösesumme von bis zu fünf Millionen Euro erhalten.
Wie kommt es zu der Wende? Und warum wurde nicht schon im Sommer mit der ganzen Wahrheit an die Öffentlichkeit gegangen? Nach MOPO-Informationen hatten die Bayern sich bereits im Laufe der vergangenen Saison mit Arp geeinigt. Auch einen Vorvertrag gab es damals bereits. Der Plan: Die Münchner wollten das Talent zunächst verleihen, aber eben nicht nach Hamburg. Das kam für Arp nach dem Abstieg nicht in Frage. Zusammen mit Ralf Becker fuhr er im Sommer nach München und handelte mit Uli Hoeneß das ungewöhnliche, neue Modell für die Zukunft aus. Angeblich sollte der ganze Vorgang damals auf Wunsch der Bayern nicht öffentlich gemacht werden. Aus HSVSicht ganz sicher ein Fehler. „Die Verhandlungen mit Bayern München waren konstruktiv und fair. Der Abstieg hat Fiete sehr getroffen. Er wollte dann unbedingt erst einmal hierbleiben und mit-
helfen, dass wir wieder aufsteigen. Diesem Ziel ordnet er alles unter, daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern“, sagt Sportvorstand Ralf Becker.
Arp selbst hat durch seine Vertragsverlängerung beim HSV zumindest für den Moment auf viel Geld verzichtet, heißt es. Durch die Veröffentlichung der ganzen Wahrheit erhofft man sich nun, dass er befreiter auftreten kann. Ob das so leicht funktioniert, wird sich zeigen. Die Fans wird er letztlich nur mit Leistung auf dem Platz für sich zurückgewinnen können. Dass ein Spieler gleich zwei Verträge unterschreibt, soll rechtlich kein Problem sein, weil sich beide Verträge ergänzen.