Diebe erbeuten Millionen in Krankenhäusern
Strenge Einlasskontrollen gefordert
MANNHEIM – Ob Geldbörsen, Handys, EndoskopieGeräte oder Topfpflanzen: In deutschen Krankenhäusern wird gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Die Langfinger nutzen die Anonymität in den oft ausgedehnten Gebäudekomplexen aus – und die Wehrlosigkeit von Patienten. Der jährliche Schaden geht in die Millionen. Doch können Kliniken Abhilfe schaffen, ohne Besucher einzuschränken?
Bundesweise Zahlen über das Ausmaß der Straftaten in deutschen Kliniken gibt es zwar nicht. Die Bundesländer führen aber Buch.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland NordrheinWestfalen wurden 2017 fast 6500 Diebstahlsfälle in Krankenhäusern mit einem Schaden von 3,5 Millionen Euro registriert – trotz leichten Rückgangs entspricht das laut Landeskriminalamt (LKA) dem konstant hohen Niveau der Jahre zuvor.
Auch in Baden-Württemberg hat die Schadenssumme 2017 einen Rekordwert von nahezu 2,75 Millionen Euro erreicht.
In vielen Bundesländern geht derweil die Zahl der Straftaten zurück, doch die Schadenssumme wird immer höher.
So häufte sich in Rheinland-Pfalz der Diebstahl von endoskopischen Geräten. Der Schaden geht wohl in die Millionen. In Sachsen-Anhalt hingegen wurden am häufigsten Wertsachen aus Patientenzimmern entwendet. 231 Fälle waren es 2017.
Die Krankenhäuser tun sich schwer gegenzusteuern. „Krankenhäuser sind große Komplexe mit unkontrolliertem Zugang“, sagte LKA-Sprecher Frank Scheulen. Für Diebe sei es einfach, auf die Stationen zu kommen und Schubladen und Schränke in leeren Zimmern zu durchwühlen.
Der Allgemeine Patientenverband wünscht sich hingegen schärfere Kontrollen in den Eingangsbereichen. Dort müssten sich Be-