Irre Verwandlung in Dick Cheney
Christian Bale über seine Rolle als fieser Ex-Vize der USA
Sein Spitzname war „Darth Vader“, und für viele Menschen war Richard „Dick“Cheney (78) das Böse als Vize des US-Präsidenten George W. Bush (72). Jetzt taucht er aus dem Ruhestand auf. So scheint es jedenfalls, wenn man den Film „Vice – Der zweite Mann“sieht. Christian Bale (45), der den Streifen als Stargast auf der Berlinale vorstellen wird, stellt ihn perfekt dar. Die MOPO traf den Hollywood-Star.
MOPO: Ist es schwieriger, jemanden zu spielen, den man nicht mag?
Christian Bale: Das „den man nicht mag“haben Sie gesagt. Ich gehe so nie an meine Rollen heran. Meine größte Herausforderung war es, eine echte Figur spielen zu müssen. 2004 nahmen Sie für Ihre Rolle (in „Der Maschinist“) 60 Pfund ab, jetzt für Cheney 60 Pfund zu. Das kann doch nicht gesund sein.
Das ist völlig richtig. Deshalb muss ich auch echt mal damit aufhören. Es ist für meinen Körper einfach nicht gut. Ich bin mittlerweile Mitte 40 und irgendwann werde ich die Folgeschäden merken. Zumal ich schon länger merke, dass ich keine 20 mehr bin. Ich humple manchmal durchs Haus wie ein Großvater.
Wie findet Ihre Frau Sie als Dickerchen?
Die findet es klasse. Je fetter ich bin, desto dünner sieht sie neben mir aus.
Wie lange hat es gedauert, sich in Cheney zu verwandeln?
Das war schon eine ziemlich lange Sache. Ich war mindestens vier Stunden jeden Tag vorm Dreh in der Maske. Aber es hat sich ja gelohnt.
Was macht ihn denn so besonders?
Er ist ein Liebesgeständnis für Amerika. Cheney liebt sein Land. Auf der anderen Seite war Amerika immer ein Land der Gegensätze. Großartige Ideale wurden im dunklen Schatten von Sklaverei umgesetzt.
Es gibt Leute, die sagen, dass es einen Präsidenten Trump ohne Hollywood gar nicht geben würde.
Hollywood soll schuld sein, dass Millionen Trump gewählt haben? Daran glaube ich nicht! Wir beeinflussen nicht die Welt, wir spiegeln sie nur wider.
DAS INTERVIEW FÜHRTE CHRISTIAN THIELE