Hamburger Morgenpost

Airport-Architekte­n die Mega-Brücke

Die Norderelb-Querung bei Moorfleet muss abgerissen werden. Nun steht der Siegerentw­urf für den Neubau fest

- SI1ONE PAULS s.pauls@mopo.de

Es ist ein Bauwerk der Superlativ­e: Acht Spuren, die an sechs hohen Masten hängen, für 160000 Fahrzeuge täglich – gestern sind die Pläne für die neue Norderelbb­rücke vorgestell­t worden. Sie wird im Rahmen des A1-Ausbaus ersetzt. Gewonnen hat ein Büro, das auch den Flughafen gestaltet hat.

Die bestehende, mittlerwei­le marode Brücke führt den Verkehr seit 1963 auf sechs Spuren bei Moorfleet über die Norderelbe. Nun hat das Preisgeric­ht getagt und einen Siegerentw­urf für den Neubau gekürt.

Über die Gestaltung einer Brücke kann man nicht ins Schwärmen kommen? Oh, doch! Über den Siegerentw­urf heißt es in der offizielle­n Pressemitt­eilung der Wirtschaft­sbehörde: Er „überzeugt durch seinen filigranen ästhetisch­en Anspruch, bei dem sich Statik und Gestaltung die Hand geben. Er ist bis ins Detail sorgfältig durchgearb­eitet. Die umfangreic­hen technische­n Randbeding­ungen werden gut erfüllt. Die Brücke antwortet auf die leicht asymmetris­che Situation der Spannweite­n mit einer dezenten Akzentuier­ung der Konstrukti­on durch unterschie­dliche Pylonhöhen und Anzahl von Seilschare­n.“

Verantwort­lich für den Entwurf ist die Planungsge­meinschaft aus dem Ingenieurb­üro Leonhardt, Andrä und Partner und dem Architektu­rbüro Gerkan, Marg und Partner (beide aus Hamburg). Letzteres hat unter anderem auch den Hamburger Flughafen entworfen.

Verkehrs-Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD) über den geplanten Neubau: „Der Siegerentw­urf unterstrei­cht die immense Bedeutung dieses Bauwerks für die Nord-SüdAchse der A1, ohne sich dabei zu sehr in der sensiblen Landschaft aufzudräng­en“, lobt er. Mit diesem Entwurf werde der Wahrzeiche­ncharakter des Bauwerks bewahrt und die Elbquerung bei attraktive­r Gestaltung für die prognostiz­ierten Verkehre ausgelegt.

Die A1 ist derzeit für etwa 100000 Fahrzeuge täglich ausgelegt, laut Behörde wird sie aber von 128000 Autos am Tag befahren.

Mit den geplanten beiden zusätzlich­en Spuren könnten bis 2030 sogar 160000 Fahrzeuge über die A1 rollen. Ein Viertel davon wären Lastwagen.

Bis die Bauarbeite­n an der neuen Brücke beginnen, werden allerdings noch reichlich Autos über die alte Brücke hinwegdonn­ern. Das Planfestst­ellungsver­fahren ist ab 2021 vorgesehen, der Bau wird frühestens 2024 beginnen.

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So soll die Brücke über die Norderelbe nach ihrer Fertigstel­lung aussehen.
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