„Es war überwältigend!“
Trotz der vier Gegentore: St. Paulis zweiter Keeper feiert gelungenes Profi-Debüt in Köln
Es war der Moment, auf den er lange hingearbeitet hatte: Gestern Abend feierte Svend Brodersen sein Profi-Debüt zwischen den Pfosten des FC St. Pauli. Und das darf trotz der vier Gegentore absolut als gelungen betrachtet werden.
Die Vorbereitung wird suboptimal ausfallen. Wenn Svend Brodersen heute um 11.30 Uhr eine Klausur in Motivations- und Emotionspsychologie schreibt, wird der Student der Fern-Uni Hamburg wenig bis gar nicht geschlafen haben. Nicht wegen eventueller Feierei, was bei ihm sowieso undenkbar scheint, sondern weil das Adrenalin wahrscheinlich noch bis zu Kaffee und Kuchen am Sonntag reicht. Erster Einsatz bei den Profis, dann noch vor 50 000 Zuschauern beim Spitzenspiel in Köln – „Man kann ein schlechteres Debüt haben“, befand der 21Jährige.
Die vier Gegentore störten, klar. Aber zum einen war Brodersen bei allen schuldlos, und dann musste er auch einräumen, dass der FC-Sieg völlig in Ordnung ging. Aber egal, insgesamt war das Erlebnis „überwältigend“. Morgens habe er erfahren, dass es bei Stammkeeper Robin Himmelmann nicht ging, „dann bin ich erst mal zwei Stunden bis zum Mittag durch mein Zimmer getigert“. Aber die Nervosität legte sich sukzessive. „Als ich dann drin war im Spiel, den ersten Ball gehalten habe, da hab ich gedacht: So schlimm ist es doch gar nicht. Und in der ersten Halbzeit habe ich viel Spaß gehabt.“
Das legte sich nach der Pause. Trotzdem: Der 8. Februar 2019 wird in Svend Brodersens Leben auf ewig einen festen Platz haben.