Haushaltshelfer tötete sechs Pflegebedürftige
Hätten die Taten verhindert werden können?
Ein Serienkiller soll Grzegorz W. sein. Seine Opfer: Senioren in ganz Deutschland, die er in der häuslichen Pflege betreute (die MOPO berichtete). Wegen sechs Morden, drei Mordversuchen und drei Fällen von gefährlicher Körperverletzung soll der 38Jährige demnächst angeklagt werden. Hätten einige der Taten verhindert werden können?
Einer der Senioren, die Grzegorz W. betreute, war ein 91-Jähriger in Mülheim an der Ruhr. Im „Spiegel“berichten dessen Kinder, was geschah und wie sie bei Behörden Alarm schlugen. Am Abend vor Christi Himmelfahrt
HAMBURG -
2017 traf der stark übergewichtige Grzegorz W. bei ihnen ein. Er wirkte, „als ob er null Bock auf den Job als Haushaltshelfer habe“, sagte der Sohn dem Magazin. Eigentlich wollte die Familie ihn gleich wieder loswerden. Am Tag darauf, nachmittags, lag der Vater starr im Bett. Grzegorz W. stand dabei, soll grob am Arm des Bewusstlosen gezogen haben. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass der Blutzuckerspiegel des 91-Jährigen viel zu niedrig war. Er überlebte, blieb aber geschwächt. Sechs Wochen späterstarber.
Seine Kinder hatten den Verdacht, dem Vater, der kein Diabe- tiker war, sei Insulin verabreicht worden. Anfang Juni 2017 zeigte die Tochter des 91-Jährigen den Haushaltshelfer bei der Polizei an. „Wir wollten andere vor diesem Mann schützen“, sagte sie dem „Spiegel“. Doch offenbar geschah nichts, Grzegorz W. nahm weitere Betreuerjobs in ganz Deutschland an. Sechs Pflegebedürftige, so wird ihm zur Last gelegt, soll er durch eine Überdosis Insulin getötet haben, sechs weitere überlebten knapp.
Drei Wochen nach der Anzeige der Familie in Mülheim in NRW alarmierten Klinik-Ärzte im bayrischen Landkreis WeilheimSchongau