Hamburger Morgenpost

Sobiech: „Die Jungs können trotzdem noch aufsteigen“

St. Paulis Ex-Spieler ist angetan von den Kiezkicker­n

- BUTTJE ROSENFELD r.rosenfeld@mopo.de

– auch weil nach vorn mangels schneller offensiver Außenbahns­pieler nichts ging. Christophe­r Avevor: „Der FC hat richtig Feuer gemacht. Wir sind nicht da hinten rausgekomm­en, um Entlastung zu haben.“Ex-Kapitän Sören Gonther (heute mit Dresden beim HSV): „Ich weiß nicht, warum das 4-2-31-System aufgegeben wurde und Ryo Miyaichi und Mats Möller Daehli erst draußen blieben. Wenn die Kölner anfällig sind, dann bei schnellen Kontern.“

Ein weiteres Problem: St. Pauli gewann zwar 54 Prozent der Zweikämpfe, aber nicht die entscheide­nden. Kauczinski: „Wir müssen uns besser behaupten – egal gegen wen.“Stimmt. Denn die Hamburger kassierten in den vergangene­n drei Partien acht Gegentore.

Auch ein Übel: Im Auffbau wurden zu viele Bälle viel zu schnell nach vorn geschlagen. Kauczinski hatte sich das anders vorgestell­t: „Wir wollten auch Fußball spielen und versuchen unser Spiel durchzudrü­cken. Wir haben aber im Ballbesitz gerade in der ersten Halbzeit unglaublic­h viele Bälle leicht verloren.“Am Sonnabend kommt Aue ans Millerntor, danach Ingolstadt. Aber auch gegen die ums Überleben kämpfenden Klubs gibt es erst dann Siege, wenn St. Pauli die Fehler von Köln nicht wiederholt. Dann sind die Kiezkicker nicht nur oben dabei, sondern auch echt spitze. Kölns Lasse Sobiech war nach dem 4:1-Sieg seines FC und seinem Comeback in der 74. Minute „mega happy“. Auch seinen Ex-Mitspieler­n machte er Mut.

„Für mich war es perfekt, um wieder reinzukomm­en“, erzählte der 28-jährige Innenverte­idiger. Er habe nach St. Paulis Ausgleich ein wenig gezittert, aber schließlic­h sei der Sieg ob der Überlegenh­eit des „Effzeh“hochverdie­nt gewesen. Und es sei natürlich ein gutes Gefühl, mit Simon Terodde und Jhon Cordoba zwei absolute TopStürmer in den eigenen Reihen zu haben: „Schön, wenn man sich darauf verlassen kann, dass sie fast in jedem Spiel ihre Tore machen.“

So sehr Sobiech auf den Aufstieg mit Köln hofft – auch St. Pauli wünscht er nur das Allerbeste. Er traut den Braun-Weißen selbst nach der Pleite im RheinEnerg­ieStadion die Bundesliga zu: „Das Thema muss man nicht abhaken. Die Jungs können immer noch aufsteigen. Sie haben weiter gute Chancen. Ich denke, die Entscheidu­ng fällt an den letzten fünf Spieltagen.“

Warum er immer noch an den Erfolg der Hamburger glaubt? Sobiech: „Das ist eine Charakter-Truppe, die jeden schlagen kann. Sie kommt über den Teamgeist, hat die St. Pauli-Mentalität.“

Zu den starken Typen zählt er Marvin Knoll, Christophe­r Buchtmann, Johannes Flum, Christophe­r Avevor „und mittlerwei­le gehört auch Sami Allagui dazu“. Der Kontakt zum Millerntor ist seit seinem Wechsel im vorigen Sommer nie abgerissen – weder zu den Machern Oke Göttlich und Andreas Rettig noch zur Mannschaft. Nach dem Abpfiff war Sobiech noch lange in der St. Pauli-Kabine, tauschte mit Avevor, Ryo Miyaichi und Robin Himmelmann gleich drei seiner Trikots.

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BruChlAndu­ng im Spitzenspi­el: Ryo TiyAiChi wird AusgeBrems­t, RAfAel CziChos (r.) kommt sChnell wieder Auf die Beine.
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Kölns LAsse SoBieCh klAtsCht nACh dem ABpfiff mit Ryo TiyAiChi AB, er tAusChte spÄter mit dem JApAner in der KABine dAs Trikot.
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