Hamburger Morgenpost

Alarmstufe Dresden

7000 Dynamo-Fans heute im Volkspark erwartet. Polizei vorbereite­t. Sprecher Zill: „Greifen konsequent durch“

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Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK UND RÜDIGER GÄRTNER

Der HSV empf ngt Dynamo Dresden – und die Hamburger Polizei ist in Alarmberei­tschaft: Rund 7000 Fans aus Sachsen werden im Volksparks­tadion erwartet, darunter mehrere Hundert gewaltbere­ite Hooligans. Möglich, dass es bereits vor dem Anpf ff um 20.30 Uhr ordentlich knallen wird.

„Wir werden konsequent einschreit­en gegen ,Fans’, die den Fußball missbrauch­en“, so Timo Zill, Pressespre­cher der Polizei. Es sei ein „Risiko-Spiel“, mit „entspreche­nder Stärke“werde sich die Polizei rund um das Stadion postieren. Die MOPO weiß: Mehrere Hundertsch­aften aus Bereitscha­ftspolizei, Spezialkrä­ften und Kollegen aus Mecklenbur­gwerden mit Wasserwerf­ern bereitsteh­en, wenn sich ein Großteil der Dresdner Hooligans um 15 Uhr an einem Supermarkt-Parkplatz am Grandkuhle­nweg (Lurup) trifft und sich „aufs Spiel einstimmt“, wie es in einem Facebook-Post heißt. Von dort geht es gemeinsam ins Volksparks­tadion.

Die Polizei will beide Lager schon auf dem Weg dorthin strikt trennen, es gelte eine „Null-ToleranzLi­nie“, so Zill. Er schließt nicht aus, dass man ein Hinweis-Portal öffnet, ähnlich wie nach dem G20-Gipfel, auf dem Zeugen Video- und Fotoaufnah­men von Krawallmac­hern veröffentl­ichen können. „Bei der Ermittlung der Täter werden wir langen Atem haben.“

Dresdner „Fans“sorgen immer wieder für negative Schlagzeil­en. Erst im vergangene­n Dezember, als ihr Team zu Gast am Millerntor war, zerstörten sie Toiletten, griffen St. Pauli-Anhänger und Polizisten an. Einen auf einer Trage liegenden Mann, der einen Herzinfark­t erlitten hatte, bewarfen sie sogar mit Bierbecher­n.

Am 14. Mai 2017 sind 1500 Dynamo-Fans in Tarnkleidu­ng unter dem Motto „Krieg dem DFB“zum Auswärtssp­iel ins Stadion nach Karlsruhe marschiert. Viele sollen Polizisten und Ordner attackiert haben, 36 Personen wurden dabei verletzt. Die Karlsruher Staatsanwa­ltschaft veranlasst­e Durchsuchu­ngen bei 21 Verdächtig­en, die Polizei gründete die Sondereinh­eit „Dynamo“.

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