Eintritt für Ohlsdorf?
Autofahrer sollen 3 Euro zahlen.
Zehntausende Hamburger besuchen jedes Jahr den Friedhof Ohlsdorf. Doch wer mit dem Auto kommt, könnte bald zur Kasse gebeten werden. Es gibt konkrete Überlegungen, für die Durchfahrt über den größten Parkfriedhof der Welt drei Euro zu verlangen.
Nach Informationen des „Wochenblatts“hat der Aufsichtsrat der Hamburger Friedhöfe den Auftrag erteilt, die Installation eines Schrankensystems auf dem Ohlsdorfer Friedhof zu prüfen. Es gibt bereits konkrete Überlegungen, für die reine Durchfahrt von der Fuhlsbüttler Straße zur Bramfelder Chaussee oder umgekehrt drei Euro zu verlangen. Wer länger auf dem Friedhof verweilt, also spazieren geht oder ein Grab pflegt, soll nur 50 Cent zahlen.
Schon bei einer großen Bürgerbeteiligung 2016 („Ohlsdorf 2050“) und Nachbarschaftscafés 2018 war die Reduzierung des starken Durchfahrtverkehrs in Ohlsdorf ein wichtiges Anliegen vieler Hamburger.
Etwa 5000 Autos fahren täglich über das riesige Friedhofsareal. Zwei Drittel davon sind reiner Durchfahrtverkehr. Vor allem die Ein-und Ausfahrt Fuhlsbüttler Straße ist frequentiert, hier werden täglich etwa 4000 Autos gezählt. Und diese Anzahl könnte bei einer Schranke zum Problem werden – es gibt nämlich keinen geeigneten „Stauraum“für wartende Autos auf der Fuhlsbüttler Straße. Auf MOPO-Anfrage wiegelte der Friedhof gestern ab. Sprecher Lutz Rehkopf erklärte, es sei noch gar nichts entschieden. Eine Prüfung aller Möglichkeiten laufe noch bis Mai.
Übrigens: Eigentlich bedarf es gar keiner Schranken. Denn bei dem Friedhof handelt es sich formal um ein Privatgrundstück. Darauf weisen Schilder „Einfahrt verboten“hin. Wer das Areal also nur als Abkürzungsstrecke nutzt und kein Friedhofsbesucher ist, begeht eine Ordnungswidrigkeit.