Der Atlas der Fahrrad-Diebe
Eimsbüttel, Kiez und St. Pauli sind die traurigen Spitzenreiter. Niedrige Aufklärungsquote
13 718 Fahrraddiebstähle sind im Jahr 2018 in Hamburg angezeigt worden – das sind rekordverdächtige 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr (14506) . Und die Zahlen sind seit Jahren rückläufig. Eigentlich ein Grund zur Freude, oder? Nicht so für den CDU-Politiker Dennis Thering.
„Fahrraddiebstahl scheint für die Diebe in Hamburg leider eine sichere Sache zu sein“, so Thering in einer Erklärung. Das Ergebnis der Kleinen Anfrage des CDUPolitikers: Bei Fahrraddiebstählen hält die Polizei eine Aufklärungsquote von 3,3 Prozent. Für Thering ein „Armutszeugnis“.
Bei der Polizei bewertet man die Zahlen jedoch anders: „Jedes nicht gestohlene Fahrrad ist eine gute Nachricht“, sagt Polizeisprecher Ulf Wundrak am Mittwoch zur MOPO.
„Wir haben seit 2016 einen kontinuierlichen Rückgang von mehreren Tausend Fahrrädern pro Jahr zu verzeichnen“, so der Sprecher weiter. Für Wundrak tragen vor allem präventive Maßnahmen zu den anhaltend niedrigen Zahlen bei – etwa das Codieren von Rädern und Aufklärungsarbeit in Sachen Sicherheit.
„Durchsuchungen, wie zum Beispiel an der Billstraße in Rothenburgsort, haben dazu geführt, dass der Absatzmarkt für gestohlene Fahrräder kleiner wird“, erklärt der Polizeisprecher.
Dennoch: Hamburg landet bundesweit in Sachen Fahrraddiebstähle auf Rang drei. Beim Blick auf die betroffenen Bezirke wird klar: Zugeschlagen wurde vor allem in Altona (3061 Diebstähle), Hamburg-Mitte (2794) und in HamburgNord (2638).
Bei den einzelnen Stadtteilen liegt Eimsbüttel (754) vor St. Pauli (633) und Altona-Altstadt (584). Danach folgen Ottensen (515), Winterhude (500) und St. Georg (496). Mit 475 aufgeklärten Taten bei 13 718 Diebstählen ist die Aufklärungsquote wie im Vorjahr mit 3,3 Prozent auf einem gleichbleibend niedrigen Stand.
Einen Schuldigen für den schlechten Wert hat CDUMann Thering auch schon gefunden: „Die Quote zeigt, dass SPD und Grüne die Strafverfolgung in unserer Stadt massiv vernachlässigen“, sagt er.
Mit einer „Erhöhung des Personals im zuständigen Landeskriminalamt, der Einführung von Videoschutz an Fahrradabstellanlagen und einer Ausweitung der Fahrradregistrierung“will Thering des Problems Herr werden.