Hamburger Morgenpost

Der Atlas der Fahrrad-Diebe

Eimsbüttel, Kiez und St. Pauli sind die traurigen Spitzenrei­ter. Niedrige Aufklärung­squote

- OLIVIER DAVID Olivier.David@mopo.de

13 718 Fahrraddie­bstähle sind im Jahr 2018 in Hamburg angezeigt worden – das sind rekordverd­ächtige 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr (14506) . Und die Zahlen sind seit Jahren rückläufig. Eigentlich ein Grund zur Freude, oder? Nicht so für den CDU-Politiker Dennis Thering.

„Fahrraddie­bstahl scheint für die Diebe in Hamburg leider eine sichere Sache zu sein“, so Thering in einer Erklärung. Das Ergebnis der Kleinen Anfrage des CDUPolitik­ers: Bei Fahrraddie­bstählen hält die Polizei eine Aufklärung­squote von 3,3 Prozent. Für Thering ein „Armutszeug­nis“.

Bei der Polizei bewertet man die Zahlen jedoch anders: „Jedes nicht gestohlene Fahrrad ist eine gute Nachricht“, sagt Polizeispr­echer Ulf Wundrak am Mittwoch zur MOPO.

„Wir haben seit 2016 einen kontinuier­lichen Rückgang von mehreren Tausend Fahrrädern pro Jahr zu verzeichne­n“, so der Sprecher weiter. Für Wundrak tragen vor allem präventive Maßnahmen zu den anhaltend niedrigen Zahlen bei – etwa das Codieren von Rädern und Aufklärung­sarbeit in Sachen Sicherheit.

„Durchsuchu­ngen, wie zum Beispiel an der Billstraße in Rothenburg­sort, haben dazu geführt, dass der Absatzmark­t für gestohlene Fahrräder kleiner wird“, erklärt der Polizeispr­echer.

Dennoch: Hamburg landet bundesweit in Sachen Fahrraddie­bstähle auf Rang drei. Beim Blick auf die betroffene­n Bezirke wird klar: Zugeschlag­en wurde vor allem in Altona (3061 Diebstähle), Hamburg-Mitte (2794) und in HamburgNor­d (2638).

Bei den einzelnen Stadtteile­n liegt Eimsbüttel (754) vor St. Pauli (633) und Altona-Altstadt (584). Danach folgen Ottensen (515), Winterhude (500) und St. Georg (496). Mit 475 aufgeklärt­en Taten bei 13 718 Diebstähle­n ist die Aufklärung­squote wie im Vorjahr mit 3,3 Prozent auf einem gleichblei­bend niedrigen Stand.

Einen Schuldigen für den schlechten Wert hat CDUMann Thering auch schon gefunden: „Die Quote zeigt, dass SPD und Grüne die Strafverfo­lgung in unserer Stadt massiv vernachläs­sigen“, sagt er.

Mit einer „Erhöhung des Personals im zuständige­n Landeskrim­inalamt, der Einführung von Videoschut­z an Fahrradabs­tellanlage­n und einer Ausweitung der Fahrradreg­istrierung“will Thering des Problems Herr werden.

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In vielen Hamburger Stadtteile­n immer noch ein großes Problem: Fahrraddie­be und ihre Hintermänn­er
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