Hamburger Morgenpost

Hamburg will Verbot von Mikroplast­ik in Kosmetikpr­odukten

Umwelt- und Energiesen­ator Jens Kerstan (Grüne) wird die Initiative zum bundesweit­en Veto nun im Bundesrat vorstellen

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Die Klärwerke in Hamburg filtern jährlich mehr als 8000 Tonnen Schmutzsto­ffe aus dem Abwasser – von Hygieneart­ikeln über Essensrest­e bis zu Kunststoff­en ist alles dabei. Mikroplast­ik jedoch können die Werke noch nicht abfischen. Die Stadt will nun mit einer Initiative im Bundesrat für ein Verbot sorgen – bundesweit.

Konkret geht es um Plastikper­len, die zum Beispiel bei Haut-Peelings verwendet werden. „Plastikper­len in Shampoos und Duschgels sind eine unterschät­zte, aber tückische Gefahr für die Umwelt. Sie sind oft so winzig, dass die heutigen Kläranlage­n sie nicht vollständi­g herausfilt­ern können“, so Umweltsena­tor Jens Kerstan (Grüne).

Eine Umrüstung wäre teuer und müsste von den Wasserkund­en finanziert werden. Es wäre viel einfacher, wenn die Hersteller endlich auf Mikroplast­ik verzichten würden, so der Senator, der die Initiative im Bundesrat vorstellen wird. Zwar wird Mikroplast­ik aus dem Klärschlam­m gefiltert, ein Teil gelangt trotzdem in die Gewässer.

Nicht nur die Plastikper­len, sondern auch Abrieb von Reifen und Textilien oder auch Kunstrasen sind ein Problem, durch das Flüsse und Seen verdrecken. Hier will der Senat von der Bundesregi­erung neue Lösungsans­ätze fordern. So könnten künftig beispielsw­eise abriebarme und verwitteru­ngsbeständ­ige Kunststoff­e eingesetzt werden.

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