Hamburger Morgenpost

Die Laeiszhall­e wirdzum Rock-’n’-Roll-Tempel

Sänger Shakin’ Stevens glänzt bei seinem Hamburg-Konzert

- KSCH

„Shaky, Shaky!“skandieren die Menschen Dienstag im vollen Saal der Laeiszhall­e, da steht das Teenie-Idol der Achtziger noch nicht mal auf der Bühne! Seiner neunköpfig­en Band mit den zwei Background-Sängerinne­n lässt Michael Barratt alias Shakin’ Stevens den Vortritt. Aber auf die Minute kommt es jetzt auch nicht mehr an, denn der walisische Rock’n’Roll-Sänger war Jahrzehnte nicht in Hamburg, sodass sich nicht mal er selbst daran erinnern kann, wann zuletzt.

70 ist er mittlerwei­le, doch das sieht und hört man ihm nicht an: Scheinbar mühelos schafft er die Höhen bei „You Drive Me Crazy“, dem ersten großen Hit des Abends. Es sind heute eher dezente, geschmeidi­ge Bewegungen und Fingerschn­ippen, die „Shaky“hinter dem Mikro macht. Umso mehr tanzt das Publikum, zu dem erstaunlic­h viele Mittdreißi­ger gehören, von denen sich einige mit 50er-Jahre-Outfit in Schale geschmisse­n haben.

Der Künstler selbst hat Tolle und Jeans gegen getönte Brillenglä­ser und schwarze Hosen eingetausc­ht. Wie schon in den Achtzigern covert er viel, an diesem Abend unter anderem „Lady Madonna“als Reminiszen­z an die Beatles-Stadt Hamburg. In Songs seines neuen Albums „Echoes Of Our Times“widmet er sich dem Thema Erderwärmu­ng und erinnert an seine Großmutter, der er auf der Leinwand Tribut zollt. Am lautesten gefeiert wird er jedoch für die Achtziger-Hits „Marie, Marie“, „Cry Just A Little Bit“, „Oh Julie“, „Green Door“sowie „This Ole House“in der Zugabe.

Shaky lächelt. Das Publikum ist beseelt. Das war eine tolle Rock’n’Roll-Sause!

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Während andere in seinem Alter schon in Rente sind, macht Shakin’ Stevens (70) noch immer eine gute Figur.

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